- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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Sterben die Geschlechter nur scheinbar aus? Nach der
vorhergegangenen Darstellung kann eine Frage, wie diese,
seltsam erscheinen. Manche Schriftsteller haben jedoch unter
Betonung gewisser Aromente, die in der Krage des Aussterbens der
Geschlechter gewöhnlich nicht genügend beachtet werden, eine
ähnliche Behauptung aufgestellt. Es ist deshalb nötig, auch diese
Frage hier zu prüfen.

So führt man an, daß die historischen Geschlechter, wenn
sie auch in ihren legitimen Zweigen aussterben, doch
wahrscheinlich in unehelich geborenen Linien fortleben. Es ist wieder
de Candolle, der mit richtiger Umsicht diese Einwendung, die
in scheinbarem Gegensatz zu seinen früheren Äußerungen in
dieser Sache steht, erhebt; später ist sie auch von anderen
Schriftstellern gemacht worden. Diese Anmerkung hat, wenigstens
teilweise. ihre volle Richtigkeit. Es gibt oft neben der legitimen
Nachkommenschaft eine natürliche, die sehr gut fortleben kann,
während die erstere ausstirbt. Gehört, was ja selten eintrifft, dip
außer der Ehe geborene Nachkommenschaft dem höheren Stande
des Vaters an, so muß sie allerdings mit allem Recht als eine
Fortsetzung des Geschlechtes betrachte: werden; sie fällt aber
dann unter die Kategorie der historischen Geschlechter, und die
oben genannte Anmerkung zielt nicht auf diese Fälle hin. Sie
betrifft die grosse Menge unehelich Geborener, die der Masse des
Volkes angehören und hier, unter anderen und einfacheren
Verhältnissen lebend, das Geschlecht lange, nachdem es atis den
Reihen der bekannten Geschlechter ausgeschieden ist, am Leben
erhalten können, worüber wir jedoch gewöhnlich in Unkenntnis
schweben. Dieses Verhältnis darf indessen auf unsere Auffassung
von dem Aussterben der historischen Geschlechter keinen Einfluß
gewinnen, denn bei einem Studium, das ausschließlich diese
Geschlechter zum Gegenstande hat, sammelt sich das Interesse um
die Frage, ob Familien, die unter denselben sozialen
Verhältnissen leben, wie die historischen Geschlechter es gewöhnlich tun,
endigen oder nicht. Inwieweit irgend ein Zweig dieser
Geschlechter. durch uneheliche Geburt in anderen
Gesellschaftsschichten und anderen sozialen Verhältnissen fortgesetzt, dort
fortlebt, hat zu erfahren unzweifelhaft auch seine Bedeutung, ist aber
eine Sache für sich, die auf die Frage, ob die Geschlechter in
ihrer Stellung als historische Geschlechter aussterben, keinen
Einfluß hat. Dieser Einwurf gegen das Aussterben der Geschlechter

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