- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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— 3°6 —

selten, und weniger auf Grund der Erfahrungen der Statistik,
als von allgemeinem Gesichtspunkte aus, hierüber geäußert. Die
Statistik hat aber hier das entscheidende Wort zu sprechen,
allerdings erst, wenn sie selbst älter geworden ist und Erfahrungen
hat sammeln können. Die Zeit hierfür scheint sich indessen jetzt
zu nähern.

Die empirische Grundlage der ganzen Lehre ist die schon
früher von anderen ausgesprochene Wahrheit, daß die Tiere sich
bis und über die äußerste Grenze ihres Ernährnngsspielraumes
hinaus fortpflanzen und vermehren. Hei ihnen wirkt der
Fortpflanzungstrieb als ein blindes Naturgesetz, das neue Geschöpfe
in die Welt setzt, gleichgültig, ob Unterhaltsmöglichkeiten für
dieselben vorhanden sind oder nicht. Andererseits ist der
Spielraum sowohl rein lokal wie noch mehr inbezug auf die Nahrung
auf unserer Erde begrenzt. Für den Landbau gilt überdies das
Gesetz von den relativ abnehmenden Erträgen. Auf diese
allgemeinen, durch die Erfahrung bestätigten Sätze stützt sich die
Lehre. Ihr Urheber sucht freilich auch aus der Geschichte und
der Statistik neue Stützpunkte zu gewinnen, aber diese sind
ziemlich bedeutungslos. Es sind auch nicht diese, gegen welche die
Kritik sich gewendet hat, sondern es sind die oben genannten
allgemeinen Sätze, die bestritten werden.

So stellen einige, z. B. Carey, IL George und in jüngster
Zeit Oppenheimer die Gültigkeit des Gesetzes von den
abnehmenden Erträgen oder im allgemeinen von der Begrenzung
des Frnährungsspiclraumesin Abrede. At.dere (meistens Sozialisten)
stimmen dem bei, meinen aber zugleich, das Mißverhältnis zwischen
Volksvermehrung und Nahrungsmitteln werde ausschließlich durch
die Verteilung des Eigentums und der Erträgnisse unter den
jetzigen ökonomischen Verhältnissen verschuldet, während wieder
ändere (Sadler und Spencer) der Ansicht sind, daß steigende
Dichtigkeit der Bevölkerung und Kultur von selbst oder aus
physiologischen Gründen die Abnahme der Fortpflanzungsfähigkeit
herbeiführen werden. Schließlich haben einige, wie P.
Leroy-Beaulieu, Levasseur und J. Wolf die Meinung ausgesprochen,
das Gesetz habe zwar für Menschen auf niedrigerer Stufe wie
für Tiere, aber nicht für die hochstehenden Kulturvölker der
Gegenwart Gültigkeit, bei welchen letzteren sich im Gegenteil eine
Tendenz geltend mache, langsamer zu wachsen als der Spielraum
der Ernährung. Von diesen Ansichten ist die Sadler-Spencersche

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