- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
317

(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Sidor ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

— 3«7 —

wissèm Grade ein Resultat der Selbstbestimmung; des Menschen,
zwar nicht individuell und in ihren Verläufen, aber kollektiv und
betreffs ihres allgemeinen Vorkommens. Die Mächte, welche auf
diese Weise die beiden Hauptereignisse des Lebens und damit
die Volksmehrung beeinflussen und umgestalten, sind, wie eben
genannt, die Kultur und das Zusammenleben. Durch die erstere
wird die Gelegenheit zu Ernährung und Auskommen vermehrt,
wodurch immer mehr Spielraum bereitet wird, Familien zu stiften
und Kinder zu gebären, vor allem aber wird dank ihr die Macht
des Todes gebrochen. Andererseits werden die Geburten durch
Sitten und Einrichtungen, darunter in erster Reihe die Monogamie
und die Verpflichtung der Versorgung der Nachkommenschaft,
ferner durch die soziale Organisation der Gesellschaft und durch
den Wunsch, einen höheren Stand zu bewahren u. a. m. in
entgegengesetzter Richtung beeinflußt. Dies alles zusammen
bewirkt, daß Generationswechsel und Vermehrung bei den Menschen
etwas ganz anderes sind, als bei den Tieren.

Wenn wir nun nach diesen einleitenden Betrachtungen zu
erkunden suchen, wie die Volksmehrung auf niedrigerer
Kulturstufe faktisch vor sich geht, so sind wir auch hier meistenteils
gezwungen, es bei allgemeinen Urteilen zu belassen. Denn
ob-schon in den alten Zeiten, z. B. in Ägypten und dem römischen
Reich, fleißig Statistik getrieben wurde, so kennen wir doch
jetzt nichts mehr davon. Unsere nähere Bekanntschaft mit diesen
Dingen ist kaum hundert Jahre alt und gilt nur für die am
höchsten stehenden Kulturvölker der Gegenwart. Aus allgemein
bekannten Verhältnissen und vereinzelten Angaben aus älterer
Zeit können wir uns jedoch eine ungefähre Vorstellung davon
machen, welcher Art die Volksmehrung auf diesen Kulturstufen
gewesen ist und noch ist.

In der Kindheit der Kulturvölker stand mutmaßlich einer
sehr großen Nativität eine wenig oder garnieht geringere
Sterblichkeit gegenüber. Die große Nativität beruhte nicht allein darauf,
daß alle verheiratet waren oder in geschlechtlichem Verkehr lebten,
sondern auch auf der großen Fruchtbarkeit jeder erwachsenen
Frau. Dies Verhältnis ist ein anderes als das bei jetzt lebenden
sogenannten wilden Vö’.kern herrschende. Unter diesen ist die
Sterblichkeit zwar groß, die Nativität aber, außer bei verschiedenen
Negerstämmen, gering; ihre Menge nimmt deshalb meistens ab
und sie sterben allmählich aus. Die geringe Nativität wird jedoch

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 01:16:35 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/adelschwed/0331.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free