- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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hier einzugreifen und auf diese Weise zur Erziehung der Menschen
zu dem richtigen Pflichtgefühl beizutragen, in anderen Fällen
werden Kinder geboren, ohne daß die Eltern die Mittel besitzen,
sie zu ernähren und zu erziehen. Gegen dieses Übel kämpfen
die Xeomalthusiancr. Nur schade, daß ihre Art, es zu bekämpfen,
so gefährliche Folgen hat. Endlieh kommen Fälle vor, wo,
infolge Schwäche der Eltern, hohen Alters ,tnd dergl.. die
Kinderanzahl auf ein oder zwei hätte beschränkt werden müssen, oder
überhaupt keine Kinder hätten geboren werden dürfen.

Das Ideal ist demnach nicht die unbeschränkte
Kindererzeugung. Im Gegenteil, dieses bezeichnet einen niedrigen
Standpunkt, und so wie es früher war, wo die Frau von
den vielen Kinderlasten erdrückt wurde und durch sie
unterging, wo Kinder zur Welt kamen, gleichgültig, ob Platz für
sie vorhanden war oder nicht, und ob sie zu Krankheit und
Schwäche verurteilt waren oder nicht. Dies ist auf die 1 )auer
ein für den Menschen unwürdiger Zustand. Er muß in diesem
Falle, wie in anderen, seine Vernunft und vor allem sein Gewissen
zu Rate ziehen. Auf das richtige Gefühl der Verantwortung
kommt es an. Dieses Gefühl muß aber nicht nur die Kinder
und die Frau, sondern auch die Natur und das Gemeinwesen
umfassen.

Es ist eine gewöhnliche Vorstellung, die Frage der
Kinderzahl sei eine Privatsache zwischen Mann und Frau, die einen
anderen oder die Allgemeinheit nichts angehe. Nichts kann
unrichtiger sein, obschon es einem weniger entwickelten
Rechtsbewußtsein nicht so erscheint. Von einem höheren moralischen
Standpunkt betrachtet kann in Frage gestellt werden, ob überhaupt
irgendeine Handlung des Menschen eine Privatsache sei. Denn
in dem Augenblicke, wo dieselbe Folgen hat, die indirekt oder
direkt andere treffen, ist es nicht mehr Privatsache. Aber keine
Handlung, die auszuführen in der Macht der Mehrzahl steht, hat
sc große und weitgehende Folgen für Gegenwart und Zukunft,
wie die Fortpflanzung und der Generationswechsel. Dies ist
demnach keine Privatsache in dem Sinne, daß nur die Rücksicht
auf die eigene Bequemlichkeit darüber zu bestimmen hat. Ebenso
wenig, wie die Kinder jetzt das Privateigentum der Eltern sind,
ebenso wenig ist deren Erzeugung eine Sache, über die ein
kleinlicher Eigennutz bestimmen darf.

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