- Project Runeberg -  Kurtze Nachricht von der Königlichen dänischen Mission in dem Norwegischen Lappland, wie auch in Finmarcken, den Nordlanden, und überhaupt an denen Orten im Stifte Druntheim wo sich Lappen und Finnen aufhalten /
36

(1745) [MARC] Author: Erik Johan Jessen
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has been proofread at least once. (diff) (history)
Denna sida har korrekturlästs minst en gång. (skillnad) (historik)

Gebräuche und Abgöttereyen der Lappländischen
Nation gekommen. Und als er auch allhier
umgehende Schulmeistere bestellet, faßte er den
26. Julii seine Reise, in Begleitung des Probsten
von West-Finmarken, Trude Nitter,
nach Hammerfest fort. An diesem Orte
wurden auf den folgenden 27. die nechsten
Finnen vorgefordert und unterrichtet, auch nach
den berüchtigsten gefraget. Die folgende
Nacht aber kamen die Finnen von Klub und
Qualsund an. Von diesen wuste er voraus,
daß fast alle, vor andern, in den Stricken des
Satans lagen; dannenhero theilte er sie in 2.
Hauffen ab, und ließ den einen durch den
Missionarium Jens Blok den 28. in der Kirche
zureden, den andern und verdächtigsten aber,
nahm er selbst im Hause vor, und alle wurden
in dreyen Tagen den Banden des Satans, zu
ihrer grossen Freude, entrissen, und zu Mitbürgern
des Göttlichen Gnaden-Reichs gemachet.
Von hieraus schrieb v. W. am 30. Jul. den
Brief [1] an das Mißions-Collegium, dessen am




[1] Weil der Inhalt dieses Briefes merckwürdig ist, und
von vielen Dingen eine nähere Erklärung giebet, so will
ich die wesentlichsten Stücke desselben aus der
Dänischen Sprache (eben wie die vorhin aus seiner
Correspondentz allegirte Stellen) übersetzt anführen.
Er fangt allso an: Nun ist die Seeligkeit
und die Macht und das Reich unsers GOttes,
und die Macht seines Christi; denn der alte Drache;
der unsre Brüder in Lappmarcken verführte,
ist ausgeworfen aus der Finmarkischen
Kirchen Gemeine. Darum freue dich du Christenheit,
und ihr so darinnen wohnet. GOtt laße
des Drachen Stelle nimmermehr gefunden werden
im Himmel. Und weiter: Ich habe, als
der geringste Michaels Engel, gestritten
wieder des Satans Macht, so gut ich immer
gekonnt. Ich fand Lappmarken voll von Abgötterey,
Teufels-Opfrungen, Noiden oder Hexen-Meistern,
Ganfliegen, Teufels-Offenbahrungen,
Wiederweisungen; des Drachen Reich
war mitten im Himmel. Die Finnen waren alle
getauft, giengen alle zum Abendmahl, aber
ein großer Theil derselben war umgetauft mit
der Noide-Taufe und mit Noide-Nahmen.
Erschreckliche Sache! Die meisten trunken des
Teufels Kelch zugleich mit GOttes Kelch. Wenige
hielten solches für Sünde. Zauber-Messen
und GOttes Dienst waren mit einander
vermenget. Ich fand zwar die Lade des Bundes,
aber des Dagons stund darneben. Deswegen
konte ich es unmoglich dabey bewenden laßen,
das Land nur zu besehen und mit den Predigern
zu conferiren, sondern ich habe die Finnen
übersall versammlet, ihre Abgötterey erforschet,
geschlagen mit der Ruthe des Mundes GOttes die
falschen Propheten, welche sie verführten;
verkündiget das Wort Gottes und das Evangelium
allen Einwohnern; sie im Nahmen des
HErren überredet, Runebäume, Ganschachteln
und abgöttische Gebräuche abzuschaffen. Der
Herr hat auch mit mir gearbeitet, und meinen
geringen Dienst dergestalt geseegnet, daß ich
meine, der Weg sey nun in Lapmarken bereitet
für des HErrn Angesicht, der hernach durch die
Mißionarios alles vollführen wird. Alles
Unglück bestand darinn; die Lappen wollten wohl
GOttes Wort vertragen, aber man sollte ihnen
auch ihre Künste und Väterliche Gebräüche
zulaßen, um Glück und Gesundheit zu haben.
Bey jedem Finne-Furth habe ich mich 4. bis 5.
Tage aufgehalten, unterwiesen, ermahnet
und gestärket mit predigen, examiniren,
catechisieren, nach Gelegenheit der Zeit und der
Umstände. Zum Mißionario in Ostfinmarken
habe ich H. Kield Stub eingesetzt und
H. Jens Blok in Westfinmarken. Ich habe
auch unter den Finnen die schicklichsten,
geübtesten und die sich mit Baal nicht beflecket
hatten, zu Heiligtags-Wächtern bestellet, um
mit den übrigen Einsehen zu haben. An
die, so unsere Sprache verstanden, habe ich
Dänische Bücher ausgetheilet, welche Sie mit
Freude angenommen. Isaac Olsen begegnete
mir auf dem Wege nach West-Finmarken.
Wahrlich, er hat in 14. Jahren mehr gutes zur
Erleuchtung der Lappen ausgerichtet, als man
weder glauben noch ihn dafür belohnen kan. Er
hat viel böses gelitten des Nahmens Christi
halber. Seit seiner Arbeit hatte doch der
Teufel eine ziemliche Wunde bekommen, er hat
aber keine Assistence gehabt. Die meisten
Finnen wolten wohl GOttes Wort von ihm hören,
aber er solte nicht gegen die Noide-Gadsen oder
Saiwo reden. Deswegen stelleten ihm
anfänglich viele Finnen nach dem Leben, als er
gegen Jericho posaunete. Doch hat er durch
GOttes Gnade viele bekehret, und wo er
hingekommen, viele Thorheiten abgeschaffet. Er ist
wohl wehrt, daß das hohe Collegium ihm Gnade
und Ehre erweise, da er nun seine Gesundheit
durch ausgestandene großen Fatiguen verlohren.
Die Sprache und Sitten der Finnen weiß
er als ein Eingebohrner; deswegen ich in JEsu
Nahmen beschlossen ihn mit mir nach Druntheim
zu nehmen, damit er nebst mir die nöthigsten
Bücher auf Finnisch übersetze. Die Oerter
wo Kirchen und Versamlungs-Häüser vonnöhthen,
habe ich ausersehen, und werde davon
aus Druntheim näher berichten. Inzwischen
habe ich gleich Versamlungs Häüser für die
Finnen aufrichten laßen, damit der GOttes-Dienst
so fort angefangen werde. Die Missionarien
legen sich nun auf die Lappländische Sprache,
und verrichten indessen in der Norwegischen
was sie können. Ich hoffe mit GOttes Hülfe,
daß wir solche Missionarien erwehlet haben,
die da bequehm sind. Der HErre regiere sie
allezeit mit seinem H. Geist! Es ist, gewiß, daß die
Finmarkischen Lappen bald auf guten Weg können
gebracht werden, aber auch gewiß, daß
die Mißionarien viel Böses werden leiden
müßen.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 19:06:52 2023 (aronsson) (diff) (history) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/dalappmi/0038.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free