Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - I. Mose. Der Gründer Israels - 1
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—_ 1 —
oft weilte mein Geist im todesumschatteten Reiche
Osiris’,
Doch in den Nächten kam eine dunkle Kraft über
mich und zog mich weit weg vom königlichen Palaste
und von den allmächtigen Göttern. Da erwachte in
meinem Innern der unsagbar süße Gesang meiner ersten
Mutter, das Lied von einem Gott, der keine Gestalt hat,
nicht die des Tieres und nicht die des Menschen, dem
unsichtbaren Gott, der überall ist — dem Einzigen.
Ich schwebte zwischen der Welt meiner Tage und der
Welt meiner Nächte, der Welt meiner Wirklichkeit
und der Welt meiner Träume. Mein wirkliches Auge
sah ein machtvoll schaffendes Volk, ein Land strotzend
von Kraft und Tatendrang, Könige, die den Nil in sein
Bett zwangen, die’Tempel für die Ewigkeit bauten, und
ihren Fuß auf den Nacken der Völker setzten. Kriegslust
und Siegesrausch war die Luft, die ich atmete, "Tapfer-
keit und Grausamkeit waren die Tugenden, die man
mich lehrte. Doch des Nachts kam Mutter Jochebed an
mein stilles Lager und sang von einem Volke ohne
Heldentaten, ohne Siegesrausch und ohne gewaltige
Tempel: ein einsam wanderndes Volk, ein Volk von
Sklaven, genährt von Schmerzen. Sie sprach zu mir von
frommer Duldung und vom Glauben an den Unsicht-
baren, welcher unseren Kampf kämpft. Sie sprach zu mir
von großen Gestalten unserer Vorzeit, den Vorbildern
unserer Taten und den Lehrern unserer Tugend, und
sie sagte zu mir: Sei gottgläubig wie Abraham, sei mild
wie Isaak, sei weise wie Jakob.
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