Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - I. Mose. Der Gründer Israels - 2
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Tr
215 —
Strafe gefunden und weil.die Verfolgten den Klauen des
Todes entrissen worden. Aber lange nachher, Josua,
wenn ich in stillen Stunden an jenen heiligen Rausch
am Schilfmeer zurückdachte, da schämte ich mich, daß
ich mitgejubelt beim Anblickeuntergehender Menschen.
Konnte das unserem Vater im Himmel wohlgefällig sein ?
Kann das sein Wille sein, daß wir jubeln, wenn der Feind
fällt, daß wir jauchzen, wenn Menschen untergehen ?
Sie mochten jubeln, die leidensstarken, tapferen Hel-
den, doch nicht ich, nicht der Gottesmann Mose, der
eine Religion der Menschlichkeit und Güte in seinem
Busen trug, der aufgestanden war, um Haß und Rache
aus den Herzen zu reißen. Ich empfand es nachher, als
hätte ich mich am Schilfmeere zum zweitenmal ver-
sündigt. Mir war es, als hätte in jener Stunde, da die
Engel im Himmel mit den Kindern Israels singen woll-
ten, der Herr selbst ihnen Halt geboten: „Das Werk
meiner Hände sinkt ins Meer, wie könnt ihr
Jubellieder singen!“
Schwere Zeiten kamen über mich, Josua. An dem
Tage, da die Kinder Israels frei geworden, begann meine
eigene Knechtschaft. Unerträglich war die Last, die auf
meinen Schultern ruhte. Das schwerste von allem war,
die Widerspenstigkeit dieses hartnäckigen Volkes zu
brechen. Es war ein Haufen von Sklaven, den ich nach
Kanaan führte, Sklaven ohne Ketten. Der Herr hatte
sie befreit, doch sie waren nicht frei ge-
worden. Die Sklaverei lag in ihnen wie eine Krankheit,
die den Körper zerfrißt. Sie war ihnen zur zweiten Natur
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