Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - II. Amos. Der Hirte als Prophet
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—_ 7 —
ewigen Worte, die Gott in den Mund des einfachen
Hirten gelegt, so wird es doch einige Auserwählte geben,
die sich entzünden werden an meiner Glut, und sie weiter-
tragen werden zu kommenden Geschlechtern. Wenn
ich vor meiner Zeit gekommen bin, ein verirrter
Sommervogel, der aus wärmeren Himmelsstrichen heim-
gekehrt, ehe der Winterschnee geschmolzen war, so
werden ungeborene Geschlechter geweckt werden von
meinem Rufe und ihren Hunger stillen an meinem
ewigen Brot. Bin ich verurteilt, tot zu sein bei lebendi-
gem Leibe, so werde ich nach meinem Tode leben, so-
lange ein Funke vom göttlichen Feuer in einer Men-
schenbrust glüht.
„Sieh, Tage kommen, spricht der Herr, da ich Hunger
werfen werde über die Erde: Nicht Hunger nach Brot,
nicht Durst nach Wasser, sondern das Wort Gottes zu
hören. Und sie werden wandern von Meer zu Meer, und
von Mitternacht gen Morgen werden sie umherirren, um
das Wort Gottes zu suchen, doch sie werden es nicht
finden.“
Zu einem fernen Geschlechte werde ich sprechen, zu
einem glücklicheren Geschlechte, das Brot haben wird
zu essen und Wasser zu trinken, das gesegnet sein wird
mit den Gütern der Erde und alles besitzen, was das
Herz begehrt. Doch dieses glückliche Geschlecht wird
eines "T’ages erwachen, mit zehrender Leere in der Seele,
wunschlos und freudlos, unzufrieden mit sich selbst und
mit dem Leben, und es wird suchen, suchen was es nicht
finden kann, was es nicht mit Namen nennen kann.
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