Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - III. Jesaia. Der Prophet des ewigen Friedens - 1
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der sprach: Wen soll ich schicken und wer wird für uns
gehen? Und ich sprach: Hier bin ich! Schicke mich!“
Du siehst, mein Freund, zu welcher Wortknappheit
der Prophet sich zwingt. Man kann sagen: sein Bericht
beginnt mit dem Schlusse. Nicht ein Wort darüber, was
diesem entscheidenden Erlebnis vorangegangen. Nicht
die mindeste Andeutung darüber, welche Erfahrungen
seinen Sinn für die göttliche Botschaft geweckt, welche
Kräfte ihn in den Jahren des Wachsens zum Propheten
geformt. Doch eins ist klar: aus dieser kargen Schilde-
rung leuchtet uns die Physiognomie eines Mannes ent-
gegen, der sich seiner Kraft bewußt ist. Jesaja glaubt
an sich selbst, er schwankt nicht. Er erscheint uns stärker
als Mose, stärker als Jeremia. Bei ihm bedarf es nicht
des Zwanges oder der Überredung. Mit Lust und mit
Freude folgt er dem Rufe des Herrn.
Doch dies ist alles, was wir von seinem persönlichen
Schicksal vernehmen. Wir hören gelegentlich, daß er Frau
und Kinder hatte; wir hören von der freundschaftlichen
Verbindung des Propheten mit König Hiskia. Darüber
hinaus erfahren wir nichts.
DER JunGE: Du sagtest, Meister, Jesaja wäre ein star-
ker Mann gewesen. Bist du auch der Meinung, daß er
ein neuer Mann war, einer, der neue Wege gewiesen ?
DER ALTE: Er war ein neuer Mann. Seine seelische
Kultur und seine reiche Bildung, sein klarer Blick für
das Dasein, vereint mit einer vorher nicht dagewesenen
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