Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - III. Jesaia. Der Prophet des ewigen Friedens - 3
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gezwungen, die Hilfe Assurs gegen den treulosen Bruder
Ephraim in Anspruch zu nehmen. Kurz danach (722)
fallt Samaria, Israels Hauptstadt, in Salmanassars Hände;
die zehn Stämme werden auseinandergesprengt und ver-
schwinden für immer von der Erdoberfläche. Das Ge-
schick vollzieht sich unerbittlich. Die assyrische Geißel
‚wird nunmehr gegen Juda geschwungen. Sanherib de-
mütigt Hiskia und bedroht Jerusalem. Alles gerät ins
Wanken, auch der Glaube an Gott und an das Dasein.
Jesajas Generation lebt auf einem rauchenden Vulkan.
Wir können uns unschwer ausmalen, mein Sohn, wie
die Seele des Propheten bluten mußte beim Anblicke
dieses Unterganges einer Welt, in welcher alles Hohe
und Edle in Roheit und Gewalt ertrank. Ein Mann von
seiner Art bleibt nicht an der Oberfläche der Gescheh-
nisse haften. Er ist Prophet, nicht Politiker; er denkt in
Ewigkeiten. Die Not der Stunde ist ihm bloß ein flüch-
tiger Schatten von der Not des Daseins. Die Gefahr
des Landes öffnet seine Augen für die größere Gefahr,
die das Menschengeschlecht bedroht. Assur und Sanherib
sind Schatten, die vorbeihuschen. Der ewige Feind ist
der Krieg, der gemeinsame Feind aller. Er lernt den
Krieg hassen! Er empfindet ihn als die bitterste Not des
Erdendaseins, als die schlimmste aller Heimsuchungen.
Er wird von einem einzigen Gedanken erfaßt, der in
seinem Innern sich zu einer Religion auswächst: Fort
mit dem Kriege!
DER JUNGE: Meister, betrachtest du Jesaja als den
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