Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - IV. Jeremia. Der Prophet des neuen Bunde - 9
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— 11 —
mehr zu hoffen. Der Prophet hat keine Macht mehr über
die Verzweifelten, die sich im eigenen Lande wie auf
einem Vulkan fühlen. Die Mörder Gedaljas irren unstet
umher, von Spähern verfolgt, und immer mehr Unzu-
friedene stoßen zu ihnen. Schließlich begeben sie sich in
kopfloser Flucht nach Ägypten. In Kimhams Herberge
sammeln sich die Fliehenden, unter ihnen Jeremia und
Baruch. Die Rebellenführer fordern Jeremia auf für
sie um Hilfe und Wegweisung zu beten: „Bete für uns
zum Herrn für diesen kleinen Rest. Unserer sind bloß
wenige übriggeblieben von vielen.“
Dies war eine der schwersten Entscheidungen, vor
welchen der hartgeprüfte Prophet je gestanden. Ein
sterbendes Volk streckt in Verzweiflung seine Arme in
die Höhe und ruft um Hilfe. Zehn "Tage und zehn
Nächte kämpft er mit sich selbst; er wartet auf Gottes
Wort, doch es kommt nicht. Er überlegt mit Baruch,
doch auch er weiß keinen Rat. Die Menge hat inzwischen
die Geduld verloren. Als er zuletzt eindringlich vor dem
gefährlichen Abenteuer warnt, stößt er auf heftigen
Widerstand. Die Verschwörer rufen ihm zu: „Es ist nicht
wahr, was du sagst! Der Herr hat dich nicht geschickt.
Es ist Baruch, Nerijas Sohn, der dich gegen uns hetzt,
damit die Chaldäer uns töten oder uns nach Babel
schleppen sollen.“
Jeremias Wort bedeutet nichts mehr. Es ist ihm, als
ob er tot wäre bei lebendigem Leibe. Willenlos folgt er
der fliehenden Schar nach Ägypten. Mit ihm ist Baruch,
der einzige, der noch an ihn glaubt. Gleich einem Schat-
g*
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