Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - V. Hesekiel. Der Prophet als Seelsorger - 5
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ch werde, sagt Hesekiel zu sich selbst, den Einzelnen
freimachen von den Banden der Geschlechter. Wir
kommen zur Welt als Erben, jedoch nicht als Träger
eines toten Erbes. Wir kommen zur Welt mit der Auf-
gabe, unser Erbe zu gestalten und zu mehren, mit eige-
ner Kraft und eigenem Willen. Ich muß aus den Seelen
den mörderischen Aberglauben an Familienfluch weg-
brennen: den falschen Glauben, daß Frevel Frevel
zeuge, daß die Sünden der Väter heimgesucht würden
an ihren Kindern. Ich muß mich, so bitter es ist, gegen
die Androhung des zweiten Gebotes auflehnen: daß
der Herr „heimsuche die Missetaten der Väter an Kin-
dern und Kindeskindern bis zum dritten und vierten
Geschlecht“. Ich werde es laut hinausrufen: Höret auf,
das gedankenlose Sprichwort nachzureden — „die Väter
haben Herlinge gegessen und die Zähne der Kinder sind
stumpf davon geworden“. Ich lehre die Menschen meine
neue Wahrheit: Die Seele, die sündigt, die muß
sterben. Wo wäre die Freiheit, zu handeln, die Kraft
selbst zu bestimmen, die Möglichkeit zu wählen zwi-
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