Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - VII. Esra. Der Gründer des Judentums - 7
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— 247 —
stellt, nicht als Andacht, nicht als liturgische Übung,
sondern als Unterweisung in der Schrift. An Sabbaten
und Festtagen, an Markttagen, da das Landvolk sich in
den Städten zu sammeln pflegt, werden Abschnitte aus
der T’hora öffentlich verlesen und erklärt werden. Einer
nach dem anderen werden Betende „aufgerufen“ wer-
den zur ’I’hora, sieben an jedem Sabbat, und der Priester
wird vor dem Einzelnen lesen, der neben ihm steht vor
der geöffneten Rolle. Die Thoravorlesung wird nichteeine
kollektive Zeremonie sein, sondern direkte, persönliche
Unterweisung. Das Gebot des Deuteronomisten wird
verwirklicht werden innerhalb der Mauern der Syn-
agoge: „Du sollst sie einschärfen deinen Kin-
dern und sollst mit ihnen davon sprechen.“
Esra hatte mit klarer Absicht die Bestimmung ge-
troffen, daß diese Festversammlung, gegen Tradition
und Brauch, auf einem Platz außerhalb des Tempels
abgehalten würde. Er hat eine neue Periode eingeleitet,
als er an diesem Tage zum erstenmal einen Gottesdienst
außerhalb des T’empels veranstaltet, ohne Mitwirkung
der Tempelpriester. An Stelle des Tempels trat der Ver-
sammlungsplatz (Synagoge), an Stelle des Priesters der
Schriftgelehrte. Mit Vorsatz brach er eine uralte Tra-
dition; er zerstörte den Tempel als alleinige Kultusstätte.
Aufdem Platzevordem Wassertor hat Esra die
erste Synagoge in der Geschichteerrichtet.
Esra hat nichts mehr zu vollbringen. Alles ist aufs beste
geordnet. Seine Helfer, die Männer der großen Synagoge,
sind wohlvorbereitet, das Werk zu Ende zu führen. Er
weiß, daß er ein Erbe hinterläßt, das nicht mehr zerstört
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