- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
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(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Von Norwegen ins Karische Meer

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Und wo war Lied? Niemand wußte es. Da kam er gemächlich
anspaziert und rief uns zu, er bleibe bis morgen hier und nehme
Wostrotins Gepäck mit. Da hätten ja auch wir ebensogut warten
können, und ich hätte noch so viel vor der Reise zu erledigen
gehabt! Doch jetzt saßen wir im Zuge und warteten nun unnötig
einen vollen Tag in Trondhjem.

In Eidsvold erreichte mich ein Telegramm von Direktor
Whist; Lied und das Gepäck würden uns mit Extrazug nach
Hamar nachgesandt. Wir hatten in Hamar gerade gut zu Mittag
gespeist, da fuhr Lied in gewohnter Ruhe in seinem Extrazug und
mit ihm das Gepäck in den Bahnhof ein!

So war denn alles in Ordnung. Alle vier konnten wir
zufrieden nach Trondhjem und von dort mit dem Dampfer
nordwärts nach Tromsö weiterfahren. Von der wunderbaren
Schönheit der Nordlandküste konnten wir nur träumen, denn
Regenschauer und trübes Wetter auf See verhüllten die Aussicht; über
der niedrigen Nebeldecke war alles verschwunden, blaue Berge,
ragende Gipfel und weiße Gletscher.

Es galt bei dieser Reise nichts Geringeres, als einen neuen
ernstlichen Versuch zu wagen, eine dauernde Handelsverbindung
mit dem Innern Sibiriens durch das Karische Meer und die
Jenisseimündung zu eröffnen. Hauptsächlich zu diesem Zweck hatte
sich eine „Sibirische Gesellschaft“ gebildet, dank der Initiative des
Herrn Jonas Lied und unter seiner Leitung.

Die Gesellschaft hatte schon im Jahre 1912 einen Versuch
gemacht, die Jenisseimündung durch das Karische Meer zu
erreichen, und dazu den norwegischen Dampfer „Tulla“ gemietet,
der eigens für die Eismeerfahrt gebaut war und sich deshalb auch
dafür hätte eignen sollen. Doch der Versuch mißlang: die „Tulla“
stieß im Karischen Meer auf viel Eis und kehrte schon Anfang
September entmutigt wieder heim.

Lied selbst war von Krasnojarsk aus mit einigen beladenen
Leichterschiffen den Jenissei nordwärts bis an die Mündung hinab
gefahren, um dort mit der „Tulla“ zusammenzutreffen und ihr,
die ja ohne Zweifel eintreffen mußte, neue Fracht zu bringen.
Ja, er war mit einem kleinen Dampfer sogar noch weiter, nach
dem Dickson-Hafen im Norden der Mündung gegangen, um nach
der Erwarteten Ausschau zu halten.

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