- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
259

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Von Irkutsk nach Wladiwostok. 259
.
3. Oktober. Um 2 Uhr morgens lcmgten mir endlich mit
drei Stunden Verspcttung in Charbin an. Der Chef der Oftchine
sischen Vahn, ein russischer General, war aus dem Vcchnhof ge
wesen, um uns zu begruhen,- da er aber nicht cmfs ungewisse bis
in die Nacht hinein dort hatte warten konnen, empfing uns Baron
Harald von Hoiningen-Huene in seinem Auftrag. Der Baron
stammte aus Estland und sprach Deutsch als Muttersprache, er
teilte mir mit, dah er becmftragt sei, mich nach Wladiwoftol und
so weit ich wiinschte zu begleiten. Er war geråde vor zwei Tågen
von einer langeren Europareise zuriickgelehrt, als der Geueral ihn
telephonisch gefrugl hatte, ob er mit mir fahren wolle: er war sofort
dazu berett gewesen. Das ift russische Gustfreundschaft! Einen besseren,
unterhattenderen Reisegefahrten hiitte ich gar nicht finden konnen.
An den Achsen unseres Wagens war irgend etwas in Un
ordnung, so dah auf den Vorschlag des Zugfiihrers beschlossen
wurde, ihn hier zu lassen, damit der Schaden unsgebessert werden
lonne. Ingenieur Wourtzel wollte uns in dem lug zwei gewohn
liche Abteile zur Weiterreise reservieren lassen: aber sofort lieh die
Direltion einen ganz neven Wagen cmluppeln, der uns, so lange
wir seiner bedurften, vollig zur Verfiigung stehen sollte. Ich muh
sagen, dah man in diesem Lande auherordentlich gut behcmdelt wird.
Wir erfuhren jetzt, dah der Generalgouverneur von Chaba
rowsk nach Wladiwostok gereift sei, und da Wourtzel ihn lreffen
muhte, beschloh er, sich mit uns nach Wladiwoftol zu begeben: so
fuhren wir denn in unserm neven Wagen zusammen weiter.
Als ich am Morgen beim Erwachen aus dem Fenster schcntte,
befcmden wir uns in einem Tal mit zerrissenen, unebenen Gebirgs
tantmen auf beiden Setten und einer Menge auf den Hangen und
im Talgrund verftreuter Vlocke: auch der Fluh lief durch sic hin
durch. Wir fuhren auf dem letzten, nach Often hin liegenden Ab
hcmg der Vergkette Tschang-kman-tsai-lin (Schao-bo-schan). Nber
das Gebirge selbst. das ich gern gesehen hatte, waren wir leider schon
hiniiber: der Baron versicherte, es habe grohe Walder und die Natur
dort sei schon: ich habe grohe Walder in diesen Gebieten nicht ge
fehen, nur eine einsame, einformige Natur ohne viel Abwechslung
in den Formen. Der Wald bedeckt weite Strecken der westlichen
Abhcmge des Tschang-lwan-tsai-lin und besteht, abgesehen von
Lcirchen, grohenteils aus ledern, wie mir Varon Huene mitteilte.

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