- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
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(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 4. Abreise von Tobolsk. — Iwan Schlau. — Beschwerliche Fahrt in einem sibirischen Winter. — Lästige Ehrenbezeigungen in Kolywan. — Abhärtung und Gutmüthigkeit der sibirischen Bauern. — Ein paar unglückliche Zufälle. — Aufenthalt in Tomsk und Schilderung des Haushaltes eines sibirischen Kaufmanns. — Aufenthalt in Krasnojarsk. — Der Gouverneur Stepanow. — Schigemune. — Sibirische Kälte. — Nielsen in Lebensgefahr

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Nielsen, hier André Iwanowitsch genannt, welcher zuletzt in der Stube
war, reichte sie die Hand und ließ ihn merken, indem sie auf den
beschmutzten Fußboden zeigte, daß hier tüchtig geschabt werden müßte, ehe die Stube
wieder in die gehörige Ordnung käme. Auch er war bei der Abreise ein
wenig bewegt, denn er war von Stepanida wohlwollend behandelt und von
ihren Leuten dienstfertig unterstützt und gepflegt worden. Er machte dieselbe
Bemerkung, die ich gemacht hatte, daß eine ernste Miene Stepanida am besten
kleide. Diesem derben Frauengesicht fehlte nämlich nichts, als eine gewisse
Begeistigung, um Interesse zu erwecken. Rasch nahm sie ihren Mantel um
und lief auf die Straße, um uns noch einmal im Wagen zu sehen, und wir
nickten ihr nochmals freundlich zu. Unsere Mammontszähne und mehrere
andere Sachen ließen wir bis zu unserer Rückkehr in ihrer Verwahrung.

Den 18. Januar, am heiligen Dreikönigstage der Russen, kamen
wir gegen Mittag zu einem Bauer, welcher uns sehr freundlich aufnahm,
und da gerade Essenszeit war, einlud, an seiner Mahlzeit theilzunehmen.
Zuerst kam eine Fischpastete, dann Suppe mit jungem Schweinefleisch
und Kohl, darauf Gänsebraten und endlich Pfannkuchen mit gehacktem
Fleisch, nebst Bier. Es war eine ebenso wohlschmeckende als kräftige
Mahlzeit, für welche er keine Bezahlung nehmen wollte, sondern uns mit dem
gewöhnlichen Wunsche begleitete: „Gott schenke Ihnen eine glückliche
Reise.“ Am nächsten Tage kamen wir um die Mittagszeit zu dem Städtchen
Atschinsk, wo der Polizeimeister Müller uns schnell die Wohnung
bei einem Kaufmann der dritten Gilde, Namens Iwan Michailowitsch
Glosonow, anwies. Derselbe bewirthete uns mit fünf Gerichten, dazu
Liqueur und Thee, und hatte den feinen Tact, uns lieber unserer eigenen
Gesellschaft zu überlassen, als seine fremden Gäste, die der Sprache nicht
mächtig waren, durch seine Gegenwart zu belästigen. Gleich nach unserer
Ankunft machte uns der Polizeimeister, ein kleiner, netter Mann, der in
Klein-Ruhland von deutschen Eltern geboren worden war, einen Besuch
und überraschte uns dadurch angenehm, daß er uns deutsch anredete. Er
gab uns einen Kosaken zur Aufwartung. Am Nachmittag machten wir
einen kleinen Spaziergang, führten unsere astronomischen und magnetischen
Beobachtungen aus, und wurden am nächsten Morgen vor unserer Abreise
uoch mit einem Frühstück bewirthet. Unser höflicher Wirth bat uns hierbei,
auf der Rückreise ohne weitere Umstände wieder bei ihm einzusprechen.

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