- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
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(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 4. Abreise von Tobolsk. — Iwan Schlau. — Beschwerliche Fahrt in einem sibirischen Winter. — Lästige Ehrenbezeigungen in Kolywan. — Abhärtung und Gutmüthigkeit der sibirischen Bauern. — Ein paar unglückliche Zufälle. — Aufenthalt in Tomsk und Schilderung des Haushaltes eines sibirischen Kaufmanns. — Aufenthalt in Krasnojarsk. — Der Gouverneur Stepanow. — Schigemune. — Sibirische Kälte. — Nielsen in Lebensgefahr

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Buch ist ein wahres Prachtexemplar, und der Lama, der es sich hat
ablocken lassen, ist gewiß dafür bestraft worden.

Die sibirische Kälte ist merkwürdig. Unsern Aufenthalt in
Tomsk begannen wir den 1. Januar mit 30 Grad am Morgen; sie stieg
den 9. sogar auf 31 Grad und war die meiste Zeit während meines
dortigen Aufenthalts über 30 Grad, ungeachtet diese Stadt nur etwas
nördlich vom 57. Breitengrade liegt, oder etwa in derselben Breite wie
Aalborg in Jütland und Warberg in Schweden. Auf der Reise von
Krasnojarsk nach Nischne-Udinsk fanden wir den 30. Januar, 7¾ Uhr
Morgens, daß ein in freier Luft aufgehängtes Spiritus-Thermometer
—34°,4 zeigte, und in einem Quecksilber-Thermometer war das Quecksilber
ganz in die Kugel herabgelaufen und zu einer festen Masse gefroren,
sodaß ein bedeutender leerer Raum in der Kugel war. Abends 8 Uhr
kamen wir auf der Station Bagranowskaja an und fanden um 9 Uhr,
daß das Quecksilber in den beiden im Freien aufgehängten Thermometern
(von Pistor in Berlin) in die Kugel getreten, aber noch flüssig war, sodaß
es beim Umkehren und einem kleinen Stoß nach der Spitze der Röhre
lief. Das Spiritus-Thermometer zeigte —30°,2. Eine Viertelstunde
später zeigte das Spiritus-Thermometer —30°,4 und das Quecksilber
in den beiden anderen Thermometern war erstarrt, sodaß es, wenn man
das Thermometer umkehrte und gegen die Hand stieß, nicht zum Herabfließen
gebracht werden konnte. In der einen Röhre stand noch das
Quecksilber eine Linie hoch, aber auf der Seite der Kugel zeigte sich eine
große leere Höhle, welche beim Schlagen etwas zu vibriren schien, bald
nachher aber ganz erstarrt war. Hieraus sieht man, daß sich das Quecksilber,
einige Zeit vor dem Gefrieren, viel stärker zusammenzieht, als der
Weingeist, sodaß ein Quecksilber-Thermometer stets eine viel zu niedrige
Temperatur angiebt, wenn sich die Kälte 30 Grad nähert. Dies bewog
mich, am Abend einen Spülnapf, in welchen ich 3—4 Pfund Quecksilber
gegossen hatte, auf den offnen Gang in freier Luft zu setzen. Am nächsten
Morgen, 7½ Uhr, war dasselbe zu einer zusammenhängenden, harten
Masse gefroren, welche mit dem Taschenmesser vom Boden nicht losgebrochen
werden konnte. Man konnte darein wie in Blei schneiden, und
da das Wasser aus der warmen Stube kam, so wurde anfangs das Quecksilber
auf beiden Seiten des Messerblatts ein wenig flüssig, und es zeigte

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