- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
157

(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Reise von Orenburg nach Astrachan. — Störfischerei der Kosaken auf dem Flusse Ural. — Reise über die Kirgisen-Steppe mit Kameelen. — Aufenthalt bei dem Kirgisen-Khan Dschanger in seinem Palaste mitten in der Steppe. — Besuch bei dem kalmuckischen Fursten Tiumén. — Ankunft in Astrachan

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

8. Kap.l Werth der StLre. 157
fangen, dessen Werth auf 50 Rubel angeschlagen wurde; doch war er so
bescheiden ihn an den Besitzer des Fischhakens gegen ein paar kleinere ein
zutauschen, die er augenblicklich einem Handler sir 25 Rubel verkaufte.
Dieser Stor ist kreideweitz unter dem Bauche, und hat daher den Nåmen
Bjeluga oder WeWsch bekommen. Die grositen, die wir saben, waren
sechs bis acht Futz lang und um den Leib von der Dicke eines Mannes;
der Preis eines solchen konnte sich, sagte man, auf 200 Rubel belaufen.
Derselbe hat eine langzugespitzte Schnauze und ein brettes Maul, welches
von der Spitze der Schnauze ziemlich entfernt ist. Der Sterlet ist viel
kleiner, zwischen 1 und Fusi lang, hat ein gelblichcs Fleisch, ist fett
und sehr wohlschmeckend. Er findet sich auch in den Flussen, die von
dem nordlichen Sibirien ins Eismeer munden, wie Ob und lenisei.
Gleich nach Beendigung der Fischerei werden einige der grositen
Fische ausgewahlt und durch eine Deputation von drei Kosaken-Officieren
zum Kaiser nach Petersburg geschickt. In der bei dieser Gelegenheit
stattfindenden Audienz wird dem Fuhrer der Deputation ein inwendig
vergoldeter silberner Pokal, in Gestalt einer ziemlich weiten fiachen Vase
auf einem ma§ig hohen Futze, mit Ducaten gefullt, überreicht. In einem
Glasschrank, der einiges Silberzeug enthielt, zeigte uns unser Wirth in
Uralsk drei solche Pokale, welche er als Fuhrer solcher Deputationen zu
verschiedenen Zeiten erhalten hatte. Das Einzige, was ihm nach seiner
Aussage bei diesen Audienzen beschwerlich fiel, war, da§ er nach den
Regeln der Hofetikette seinen gewohnlich langen und dicken Bart ab
rasiren mu§te, wodurch er sich auf der winterlichen Heimreise jedesmal
Zahnschmerzen zuzog, bis der Bart wieder gewachsen war.
Wir verlictzen nun den Flutz und machten drei kleine Tagereisen über
die Steppe in siidwestlicher Richtung, bis wir zu drei Kosakenposten ge
langten, welche isolirt aus der iiberaus grotzen Flache liegen. Den 26.
Januar verweilten wir bei dem letzten Glinauui (Lehmposten), der sich
auf der Grenze des den Kirgtsen überlassenen Theiles der Steppe befindet.
Diese Posten stnd nichts Anderes als eine Art Erd- oder Lehmhutten und
halb unter der Erde gelegen; Baume oder Vuschwerk giebt es auf
der ganzen Steppe nicht. Als Brennmaterial gebraucht man das Schilf,
das an einzelnen feuchten Stellen wachst. und gedorrten Kuhmist. Ueberall
ist die Erde salzhaltig, sodatz das Brunnmwasser unbrauchbar ist. Frisches

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:43:23 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/sibreise/0169.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free