Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 10. Abreise von Astrachan. — Die Herrnhuter-Stadt Sarepta. — Deutsche und französische Colonien langs der Wolga. — Beschwerliche Winterbahn. — Dänische Familie in Saransk. — Bekannte in Moskau. — Baron Schilling von Canstadt. — Chinesische Schriftsprache. — Die Fabrik Ischora. — Audienz bei Kaiser Nikolaus I. und der Kaiserin in Petersburg. — Die Minister Speranski und Cancrin
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10. Kap.l Ankunft in Christiania. 215
mit femen Kornem von den mit Platina verwandten Me
tallen (Iridium, Osmium), welche beim Reinigen der Platina ausgefchie
den werden. Vom Inhalt dieser Flaschen schenkte ich Berzelius einen
Theil und überliest den Rest dem vhysikalischen Cabinet an unserer Uni
versitat. Diese grotze Artigkeit erwies mir Gras Cancrin vermuthlich in
der Absicht, um den unangenehmen Eindruck zu verwischen, den sein min
der hofliches Venehmen fruher gegen mich erweckt hatte.
Da unsere alte polnische Britschke durch eine zweijahrige Fahrt ans
misilichen Wegen ganz zerfallen war, sahen wir uns genothigt, in Peters
burg einen neuen starken Wienerwagen zu kausen, welcher seitdem bestan
dig gebraucht wird, um unsere Staatsrathe nach und von Stockholm zu
befordern. Mit diesem reisten wir von Petersburg durch Finnland nach
Abo, wo wir uns vier bis funf Tage aufhielten und taglich den liebens
wurdigen Director der Sternwarte, Argelander, besuchten. In Stock
holm wurde ich von allen dortigen Landsleuten freundlich emvsangen, be
sonders von unserm jetzigen Staatsminister Due, welcher mir einige Zim
mer in der norwegischen Kanzlei aus dem einraumte. Den
31. Mai wohnte ich einem Gottesdienst in der Hostirche bei, aus Anlatz
des Kirchganges der Kronprinzessin (unserer jetzigen Konigin) und der
Tause der Prinzesfin Gugenia, wobei das ganze
zugegen war. Nach einer Audienz bei Sr. Majestat dem Konige Karl
Johann, begab ich mich endlich aus den Heimweg, und langte in Christiania
am St. lohannis - Abend an, nachdem ich etwas über funsundzwanzig
Monate von Hause abwesend gcwesen war.
Druck uou Fr. Nies in Leipzig.
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