- Project Runeberg -  Axel Hägerström : eine Studie zur schwedischen Philosophie der Gegenwart /
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(1939) [MARC] [MARC] Author: Ernst Cassirer - Tema: Philosophy
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 1. Der Kampf gegen die Metaphysik

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AXEE HÄGERSTRÖM 21
vorausgesetzt wird. »*) Und ebenso bedarf die These, dass die Realität
unbedingt mit sich selbst identisch sein muss, ihrerseits keiner wei-
teren logischen Begründung; sie ist vielmehr nach Hägerström der tra-
gende Grund für alle Beweisführung überhaupt. »Daraus folgt, dass die
Vorstellung von der unbedingt notwendigen Selbstidentität der Wirk-
lichkeit und damit von dem an sich bestehenden Realitätsbegriff nicht
zu vermeiden, und dass es unmöglich ist, sich über sie zu stellen und sie
als etwas nur Subjektives zu betrachten. Wird man nur zur Selbst-
besinnung getrieben, so erweist sich jeder solche Versuch als misslungen.
Im ganzen gilt da der Satz, dass ebenso unmittelbar, wie ich bei nach
innen gewandtem Reflektieren mir meiner eigenen Existenz bewusst
bin •— ohne alles Schliessen oder Abstrahieren — ich auch bei allem
Reflektieren mir des ebengenannten Begriffs als in sich selbst Bestand
habend bewusst bin — ohne alles Schliessen oder Abstrahieren. Viel-
mehr ist die fragliche Vorstellung bei allem Schliessen und Abstrahieren
als äusserster Stützpunkt gegenwärtig. Sie ist sozusagen ein Anker,
den der Mensch bei allem seinem Reflektieren auswirft, um nicht wie
ein Holzstückchen auf dem Meere seiner Gefühle und Reflexionen um-
hergetrieben zu werden. »*
2) Dieser »äusserste Stützpunkt » und Anker-
grund steht also für Hägerström vor aller Begriffsanalyse fest, weil
ohne ihn die Analyse garnicht einsetzen könnte. Und hier — an die-
sem, für seine gesamte Rehre entscheidenden Punkt — verschmäht er
es denn auch nicht, auf den Terminus der ’Intuition’ zurückzugreifen.
»Was . . die Realität betrifft, so hat man dabei an den Wirklichkeits-
begriff zu denken, so wie er sowohl in der allgemeinen Vorstellungsweise
als in der Wissenschaft lebt... Es ist klar, dass es sich dabei um eine
nicht weiter auflösbare Intuition handelt. Jeder Versuch, diesen Be-
griff weiter aufzulösen, gerät in einen unvermeidlichen Zirkel. . . Was
. . . die Selbstidentität betrifft, so haben wir daran zu denken, was wir
meinen, wenn wir einen Gegenstand als ein bestimmtes Dies bezeichnen.
Natürlich handelt es sich auch hier um eine nicht weiter auflösbare
Intuition. Jeder Versuch einer weiteren Analyse scheitert natürlich an
der Unmöglichkeit etwas zu denken, ohne es als ein bestimmtes Dies
zu denken. »3)
In diesem Resultat sieht Hägerström die »Copernikanische Wendung
*) ibid., S. 42.
2) ibid., S. 79 f.
3) ibid., S. 87 f.

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