- Project Runeberg -  Axel Hägerström : eine Studie zur schwedischen Philosophie der Gegenwart /
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(1939) [MARC] [MARC] Author: Ernst Cassirer - Tema: Philosophy
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Die Kritik des Subjektivismus

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3» ERNST CASSIRER
selbst »subjektiv» oder »objektiv» ist. Es geht diesem Gegensatz
insofern voraus, als es die allgemeine Bedingung für ihn bildet, als es
erst gestattet, ihm eine bestimmte Bedeutung und Anwendung zu
geben.1)
Und damit ist zugleich ein anderes gegeben. Ist einmal erkannt,
dass die »Beziehung auf den Gegenstand», kein einzelner Prozess ist,
der sich in unserem Vorstellen, in unserem Denken oder Schliessen
vollzieht, sondern dass eben diese Beziehung die Fundamentalrelation
bildet, auf der jegliche empirische Erkenntnis überhaupt beruht, so
rückt damit auch das Problem der Erklärung dieser Relation in ein
neues Eicht. Keiner Erkenntnistheorie kann es gelingen, diese Erklä-
rung dadurch zu geben, dass sie im Kreise der empirischen Dinge oder
Sachverhalte nach Analogien für diese Relation Ausschau hält. Denn
wenn die Funktion der Gegenstandssetzung, der Objektivierung und
Realisierung, erst das Fundament zur Anschauung und zur Erkenntnis
einer empirischen Welt legt, so können wir die Beziehungen, die sich
zwischen den Elementen dieser letzteren feststellen lassen, nicht auf
dasjenige übertragen, worauf eben erst die logische Möglichkeit dieser
Beziehungen selbst beruht. Die Inhalte des Erfahrungswissens sind
so beschaffen, dass zwischen ihnen ganz bestimmte Relationen: Rela-
tionen des räumlichen Nebeneinander, des zeitlichen Nacheinander,
von »Ding» und Eigenschaft», von »Ursache» und »Wirkung» bestehen.
Aber auf das, was die Basis für alle diese Relationen bildet, auf die
Gegenstandsbeziehung als solche, dürfen wir all diese Differenzen
nicht anwenden. In dieser Grundbeziehung gibt es kein »Innen» und
»Aussen», kein »Vorher» oder »Nachher», keine »Ursache» und keine
»Wirkung», keinen »Grund» und keine »Folge». Sie bildet vielmehr
eben jene Bestimmung, aus der alle diese Differenzen sich ableiten, aus
der sie sich gewissermassen erst herauskristallisieren. Wenn wir das
Bewusstsein als das »Innere» ansehen, dem der Gegenstand als das
»Äussere» gegenübersteht, wenn wir beide in ein kausales Verhältnis
zu einander setzen, nach welchem entweder der Gegenstand auf das
Ich »einwirkt » und in ihm ein Abbild seiner selbst erzeugt, oder umge-
kehrt das Ich aus sich heraus, kraft bestimmter Akte der »produktiven
Einbildungskraft» oder der vernünftigen Schlussfolgerung, den Gegen-
i) Zur näheren Begründung verweise ich auf meine Schrift: »Sübstanzbegriff
und Funktionsbegriff», Berlin 1910, bes. Cap. VII: Subjektivität und Objektivität
der Relationsbegriffe.

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