- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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politischen Macht des Adels ein Ende, und Herzog Karls blutige
Abrechnung, 75 Jahre später, sichert die neue Ordnung der Dinge.
Hiermit ist das aristokratische Regime in der eigentlichen
Bedeutung dieses Wortes in Schweden zu Ende. Der Adel bewahrt
zwar seine soziale Stellung weiter, aber mit seiner politischen
Uebermacht ist es für immer vorbei. Nach Karl IX. schließt
sich der Adel der Krono an, wird ihr Diener und sichert dadurch
auf einige Zeit seine Stellung gegenüber ilen übrigen
Gesellschaftsklassen. Die soziale Uebermacht des Adels ist der
kennzeichnende Zug der inneren Geschichte unserer Großmachtzeit 1611
bis 1718). Alle Aomter von einiger Bedeutung befanden sich
in seinen Händen und ebenso der größere Teil des Grund und
Bodens des Reiches, wodurch die Zahl der eigenen Boden
besitzenden Bauern bedeutend sank. Auch Bürger und Priester
hatten, jeder auf seine Weise, das Uebergewicht des Adels zu
verspüren. Lange währte dasselbe jedoch nicht. Nach den
Vorboten im Reichstag 1654 kam die große, 1680 von Karl XI.
( möo— 1697) mit Hülfe der bürgerlichen Stände und des niederen
Adels ausgeführte Reduktion. Durch diese Revolution. denn
einen anderen Namen kann man ihr nicht geben, wurde nun
auch die soziale Macht des Adels gebrochen. Diese Reduktion
der adeligen Güter ist, nächst der französischen Revolution, die
größte in neuerer Zeit in irgend einem Lande stattgehabte
soziale Umwälzung. Es fällt uns schwer, uns jetzt vorzustellen,
welchen Umsturz sie in der Stellung der grossen Familien
verursachte. Der Adel ging mehr als der Hälfte seines Landbesitzes
verlustig; und viele Geschlechter, die reich an Grundbesitz und
Zinsen gewesen waren, waren nun verarmt und für die Zukunft
auf den Staatsdienst als die einzige Einnahmequelle angewiesen.
I Iatte sich der schwedische Adel früher freiwillig in den Dienst
des Staates gestellt, so war er von diesem Augenblicke an hierzu
gezwungen. Der Adel des 18. Jahrhunderts ist beinahe
ausschließlich ein Dienstadel.

Mit der Staatsverfassung der sogenannten Freiheitszeit
(1719 1772) rächt sich die Gesellschaft an der Monarchie wegen
des in der Person Karls XII. über das Land gebrachten
mannigfachen Unglücks, und die Rolle des Rächers spielt in erster Reihe
der Adel. Allein die Zeitverhältnisse sind nun derartig, daß derselbe
jetzt weder die politische noch die soziale Uebermacht
wiedergewinnen kann. Trotz des Uebergewichtes des ersten Standes

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