- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
18

(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Sidor ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

i8

Teil der sozialen Geschichte des Adels versöhnt viel von dem,
was der erstere Teil derselben verbrochen hat.

Ist somit das soziale Konto des schwedischen Adels viel
weniger belastet, als dessen Widersacher früher haben einräumen
wollen, so strotzt dagegen das politische vor großen und
schwerwiegenden Verdiensten, die selbst sein strengster Richter
anzuerkennen nicht unterlassen kann. So hat man schon betreffs der
Aristokratie des Mittelalters bemerkt, daß sie in hohem Grade
die Einheit des Reiches gegenüber dem Provinzpartikularismus
gefördert habe. Aber diese abgelegenen Zeiten und weniger
bekannten Verhältnisse können wir übergehen und uns nur an die
Wirksamkeit des Adels in der neueren Zeit halten.

Schweden ist das einzige der Skandinavischen Reiche, das
auf dem Welttheater eine Rolle gespielt hat. Die Rolle war
kurz, denn sie begann bei Stolbora (1617)’) und schloß bei Pultava
(1-709), aber sie war höchst bedeutsam für Europa und ehrenvoll
für Schweden. Für diese Zeit steht unser Land bei dem
.Adelstand in der größten Schuld. Wohl hatte Schweden das Glück,
gleichzeitig einige große Könige zu besitzen, ohne welche dieses
stolze Blatt in der Geschichte Schwedens sicher nie geschrieben
worden wäre; ebenso bildete der schwedische Bauer ein durch
die Gewohnheit an Entbehrungen kräftiges Geschlecht, mit
welchem große Dinge ausgerichtet werden konnten. Aber die
tausendköpfige Leitung alles dessen, was geschehen sollte, war
in die Hände des Adels gelegt. Und ohne diese zu gleicher
Zeit kluge wie kräftige Leitung, nicht weniger in den
Angelegenheiten des Friedens, als denen des Krieges wäre die
Großmaeht-stellung Schwedens undenkbar gewesen. Sic ist in Wirklichkeit
gleichwohl ein Rätsel. Man vergleiche nur Schweden mit seinen
Xachbarn, die es bekämpfte und eine Zeit lang besiegte, nicht
in bezug auf den Flächeninhalt des Landes, denn das ist ein
schlechter Maßstab, sondern mit Rücksicht auf die Mittel und
die Volkszahl. Schweden war. verglichen mit Deutschland, bevor
der Dreißigjährige Krieg dias zugrunde gerichtet hatte, und
wahrscheinlich auch im Vergleich zu Dänemark ein sehr armes Land.
Und seine Volkszahl, auch den treuen Waffenbruder Finnland
eingerechnet, überstieg vor der Eroberung Schonens, Hallands
und Blekinges (1658) sicher nicht a/4 Million Menschen — eine

1) Frieden mit Rußland.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 01:16:35 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/adelschwed/0032.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free