- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
21

(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Sidor ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

sn zeichnet diese sich doch durch eine starke Ebbe in der
Zu-strömung neuer Männer und neuer Geschlechter aus.

Mit der Regierung Gustav II. Adolfs (1611 1632) ändert
sich das Verhältnis. Die Nobilitierung wird ein gewöhnlicher
Ausdruck königlicher Gnade, und das Ritterhaus wird 1626
eingerichtet. Von diesem Augenblick an vermehrt sich die Zahl
der Neuhinzukommenden sehr schnell. Eine kurze Unterbrechung
bringt zwar die kurze, durch Kriege ausgefüllte Regierung Karl N.
Gustavs (1654—1660), im übrigen geht aber, wenn auch mit
wechselnder Stärke, die Rekrutierung des Adels bis gegen 1809
hin in sehr ausgedehntem Maßstabe vor sich. Dies ist die zweite
große Periode einer starken Zufuhr neuer Elemente in den
Adei-stand. Hiernach nimmt der Zufluß, der ja nach dieser Zeit ein
Anachronismus war, sehr schnell ab, und seit einem
Vierteljahrhundert hat er vollständig aufgehört. Der Adel hört jetzt auf,
ein Stand, oder richtiger eine besondere Klasse zu sein, und durch
das Versiegen des Zuflusses wird er auch als Bevölkerungsgruppe
auf den Aussterbeetat gesetzt. Die Ebbe, die jetzt eingetreten
ist, bezeichnet den letzten Abschnitt in der Geschichte des Adels.
Sein Zuwachs von unten ist abgeschnitten, und wie ein Baum,
dem die Wurzeln abgehauen sind, scheint er zum Absterben
verurteilt zu sein.

Schon oben ist bemerkt, daß der Adel in Schweden, wie in
den meisten Ländern einheimisch ist. Dies hindert jedoch nicht,
daß demselben, wie wir gleich sehen werden, fremde Elemente
in nicht geringem Umfange einverleibt sind. Kein Volk ist voll
ständig rein und ungemischt. Auch die skandinavischen Völker
haben eine Beimischung fremden Blutes, wenn auch in einem
geringeren Grade als wohl alle anderen Völker erhalten; vor allem
gilt dies von den Schweden. Diese Beimischung ist jedoch nicht
in der Gestalt wandernder oder erobernder Stämme, sondern als
Immigration einzelner Individuen erfolgt, und diese Einwanderung
hat beinahe ausschließlich die höheren Klassen, vor allem den
Bürgerstand, danach den Adel berührt. Die vielen Könige
ausländischer Herkunft, die Schweden gehabt, noch mehr aber
dessen kriegerische Berührung mit fremden Ländern, sowie die
große Machtsphäre längs der ganzen Ostsee, die eine Folge davon
war, sind die Hauptgründe für die Aufnahme von Ausländern in
den Adel. Gleichwohl ist dies nie in so hohem Grade geschehen,
daß der schwedische Charakter des Adels darunter gelitten hätte,

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 01:16:35 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/adelschwed/0035.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free