- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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4° —

Gruppe, das Geschlecht, existiert für sie nicht. Dies ist ein
großer Mangel. Denn nicht nur, daß eine so wichtige Eigenschaft
beim Menschen, wie Herkunft und Blutsverwandtschaft,
unbeachtet gelassen wird, auch die hochwichtige Erscheinung, die
ich den sozialen Umsatz nennen will, und die in dem Aussterben
der Geschlechter in den höheren Klassen und dem Entstehen
neuer besteht und eine Bevölkerungsbewegung zwischen den
Klassen von der größten sozialen und politischen Bedeutung
bildet, bleibt unbemerkt. Durch diesen Mangel verharren wir
schließlich in Unkenntnis über die Gesetze der Erblichkeit, deren
Kenntnis doch immer mehr unumgänglich notwendig ist, je mehr
die natürliche Auswahl in den zivilisierten Staaten eingeschränkt
wird. Man muß nämlich wissen, in wie weit gewisse krankhafte
und verbrecherische Anlagen sich vererben, um durch eine
rationelle Ehegesetzgebung der Entartung des Geschlechtes
vorzubeugen. Unzweifelhaft wird deshalb die offizielle Statistik einmal
einegenaue genealogische Buchung zuerst der s. g. minderwertigen
Leben und der Verbrecher und später wohl aller anordnen. Noch
für eine lange Zeit werden diese Forschungen indessen eine
Privatsache bleiben; aber es ist eine Freude, zu sehen mit
welchem Eifer man sich in der letzten Zeit dieser Aufgabe zu
widmen beginnt. Das Studium der Geschlechter — nicht das
historische, sondern das demographische — hat schon mehrere
hervorragende Namen, wie Benoiston de Chateauneuf, Paul
Jacoby, II. Kleine, Alph. de Candolle, Francis Galton.
A. Odin aufzuweisen. Und irre ich nicht allzusehr, so wird
dieses Studium bald das beliebteste Feld für die private statistische
Forschung werden. Augenblicklich lockt den Forscher vielleicht
àrn meisten das so viel umstrittene Erbliclikeitsproblem zu diesen
Studien; später dürfte der obenerwähnte soziale Umsatz Anlaß
dazu geben, wenn man erst einmal die volle Bedeutung desselben
eingesehen hat. Die alte Gruppe der Blutsverwandtschaft, das
Geschlecht, feiert auf diese Weise eine Art Auferstehung aus
ihrer tausendjährigen Gruft.

Falls man konsequent an der Blutsverwandtschaft festhält,
uri die Menschen darnach zu gruppieren, muß man freilich nicht
bloß die männliche Seite, sondern auch die weibliche Seite
verfolgen. Eine solche Erweiterung des Geschlechtsbegriffes würde aber
in der Regel eine statistische Auffassung der Blutsverwandtschaft
zu einer Unmöglichkeit machen. Man ist außer stände, einen

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