- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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summen ausweisen, bedeutend geringer als unter den ersteren.
So sind von den gezählten adligen Geschlechtern zusammen nur
23,02 °/o, von den freiherrlichen und gräflichen dagegen 40,16%
am Leben. In erster Linie ist man geneigt, diese große
Verschiedenheit dem Umstände zuzuschreiben, daß die Geschlechter
der höheren Stände, wenn man, wie hier, von der Erhebung in
den frcihcrrlichen und gräflichen Stand rechnet, durchgehends
jünger sind. Denn je jünger die Geschlechter sind, umsoweniger
Tote rechnen sie und umso viel mehr leben noch. Bis zu einem
gewissen Grade hat diese Erklärung des größeren Bestandes der
Geschlechter der höheren Stände allerdings ihre Richtigkeit.
Aber sie reicht nicht aus. Man braucht, um dieses zu finden,
nur die relativen Zahlen für dieselben Zeitperioden in den beiden
Tabellen durchzusehen. Ueberall, wo die absoluten Zahlen nicht,
als zu klein, dem Spiel des Zufalls ausgesetzt sind, zeigen die
Todeskolumnen, mit Ausnahme der drei letzten (1816—1890),
kleinere und die der Ueberlebenden größere relative Zahlen für
die freiherrlichen und gräflichen Geschlechter als für die des
niederen Adels. Das verschiedenartige Walten des Todes in den
beiden Gruppen muß somit in der Hauptsache anderen Ursachen
als dem niedrigeren Alter der ersteren zugeschrieben werden.
Und wir greifen sicher nicht fehl, wenn wir sie in denselben
Umständen suchen, die so verhältnismäßig viele der ältesten
Geschlechter bewahrt haben. Die freiherrlichen und gräflichen
Geschlechter haben in ältester Zeit neben einer Aristokratie der
Geburt auch eine des Reichtums gebildet. Aber der Reichtum
in jenen Zeiten bestand hauptsächlich ir Grundeigentum. Diese
Geschlechter bewahrten deshalb, trotz der oben besprochenen
allgemeinen Verwandlung des Adelsstandes, mehr oder weniger
den Charakter eines Landadels. Sie waren nicht einzig und allein
auf den Staatsdienst angewiesen, sondern haben daneben auch
großen Grundbesitz besessen, und viele ihrer Mitglieder haben
ihr Leben auf dem Lande zugebracht. Dies hat die höheren
Geschlechter aus früherer Zeit besser vom Untergange bewahrt
als die des gemeinen Adels; die in diesem Jahrhundert kreierten
frei herrlichen und gräflichen Geschlechter sind dagegen sehr
wenig lebenskräftig gewesen, aber sie sind nicht wirkliche
Geschlechter, sondern gehören anderen adligen Geschlechtern an
(nach Regiertingsform £ 37) und sind obendrein überwiegend ein
Dienst- und Hofadel gewesen. Ihre abweichenden Zahlen ent-

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