- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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Dies ist die wichtigste Lehre, die wir aus den angeführten Tabellen
schöpfen. Wir werden sie im nachfolgenden auf das vollständigste
bestätigt finden.

Die angeführten Uebersichtstabellen enthalten außer den
Kolumnen, mit denen wir uns bisher beschäftigt haben, noch
eine— die Kolumne der in „unbekanntem Alter ausgestorbenen"
Geschlechter. Sie legt zwar hauptsächlich nur von der Beschaffen
lieit der Quellen Zeugnis ab. aber auch als solche hat sie für den
Statistiker, der in allem Maß und Gesetzmäßigkeit sucht, ihr
Interesse. Sie kann als Maßstab der Macht des l’frgfssctis in
den hier vorliegenden Zeiten betrachtet werden. Nur ein
geringer Bruchteil des Geschehenden wird von der Geschichte
bewahrt. Das meiste davon sind auch Kleinigkeiten, die es nicht
verdienen, bewahrt zu werden, außer vielleicht, um das Leben
einer vergangenen Zeit zu rekonstruieren. Aber auch grolle und
wichtige Ereignisse geraten leicht in Vergessenheit. Das
schließliche Schicksal dieser adligen Geschlechter war zwar für die
Gesamtheit von keiner großen Bedeutung, aber in der Geschichte
der Geschlechter ist es doch ein Kardinalpunkt. Und gleichwohl
war die Kenntnis hiervon nicht größer, als was diese Zahlen
ausweisen, obschon eine ganze Behörde das Ritterhaus
vorhanden war, um gerade diese Geschlechter zu überwachen.

Pulvis et umbra sumus,
das ist die Moral, die wir aus diesen Zahlen, wie aus den anderen,
wenn auch auf andere Weise und in einem anderen Sinne, ziehen.
Aber dies trifft in dem vorliegenden Falle am meisten die
Geschlechter des niederen Adels. Für die höheren Stände hat Klio
ein aufmerksameres Auge gehabt1). — Außer dieser Lehre
geben uns die in unbekanntem Alter verstorbenen Geschlechter
noch eine, nämlich die, daß auch da, wo man glaubt, daß der
Zufall souverän herrscht, in den Dingen ein Geist der Ordnung

)) Als ein mahnendes Beispiel des Vergessens mag auch folgendes hier Platz
finden. Im Jahre 1900 erschien in der offiziellen Zeitung Schwedens ein vom
Kirchenrat in Upsala errichtetes Verzeichnis verwahrloster Grabstätten auf dem Kirchhof in
Upsala mit der Mahnung, dall die zugehörigen Besitzer sich binnen Jahresfrist
anmelden sollten, sonst gingen die Grabplätze an die Gemeinde zurück. In diesem
Verzeichnis kamen unter vielen anderen die Namen von einem Erzbischof, einem
Domprobst, einem General, zwei Lundespräsidcnten, zwei Obergerichtsassessoren und
vierzehn Professoren, von denen einige mit sehr berühmten Xanten vor. Alle diese wzren
in dem eben zu Ende gegangenen Jahrhundert feierlicli da bestattet worden. Wahrlich
— die Toten begraben ihre Toten! —

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Project Runeberg, Sat Dec 9 01:16:35 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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