- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
126

(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Sidor ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

— 126 —

wonnenë Resultat einwirken. Ganz sicher hätte sich, falls diese
hätten mitgenommen werden können, die absolute Zahl der im
Kriege Gestorbenen nicht unbedeutend vergrößert; allein wenig
glaublich ist, daß die relative Anzahl dadurch eine nennenswerte
Veränderung erlitten hätte.

Dieses Resultat der Untersuchungen über die im Kriege
gestorbenen Adligen sticht nicht wenig von den Vorstellungen
ab, die man sich gewöhnlich hiervon macht. Von den
Geschichtsschreibern erfährt man von dem ungeheuren ülutbade in dem
oder jenem Kampfe, sowie von der verheerenden Wirkung
auf die männliche Bevölkerung, die die Kriege oft ausüben.
Ich glaube, daß diejenigen, die tiber ältere Zeiten geschrieben
haben, hierbei derselben Täuschung zum Opfer gefallen sind, der
die zeitgenössischen Augenzeugen so leicht verfallen. Es ist
freilich wahr, daß es in der Vorzeit, wo man nur auf Armlänge
kämpfte und der Sieger die Besiegten und Gefangenen im
allgemeinen niedermetzelte, im Kriege sehr blutig herging. Aber in
neuerer Zeit, mit anderen Waffen und einer anderen Kampfweise
ist es nicht mehr so gefährlich gewesen. Auch die haarsträubenden
Schilderungen von den Verheerungen des Krieges im eigenen
Lande, welche die Geschichtsschreiber oft auftischen, müssen wohl,
besonders betreffs Schwedens, das ja meistens dem Schicksale,
der Schauplatz eines solchen zu sein, entgangen ist, stark
beschnitten werden. Die Erzählungen von dem Leuteverluste zur
Zeit Karls XII., wo hauptsächlich nur Schweden in Kriegsdienst
genommen wurden, sind stark übertrieben. Die erste schwedische
Volkszählung von 17,51 gibt den Beweis hierfür. Die Zahl der
Sechzig- und Siebzigjährigen männlichen Geschlechtes, welche
zur Zeit Karls XII. die eigentlichen Waffenfähigen waren, ist
1751 nicht relativ geringer als später. Dies macht, daß man die
Berichte über den ungeheueren Verlust erwachsener Männer, die
dieser Krieg, ebenso wie aridere, herbeigeführt haben sollte, mit
Vorsicht aufnehmen muß. Die Mitwelt ist, wie ich oben nannte,
einer Selbsttäuschung zum Opfer gefallen, die die Verluste in
sehr vergrößerter Gestalt hat erscheinen lassen. Man hat die,
welche der Krieg gemäht hat, weniger gezählt als gewägt,
gewägt in ihrer Eigenschaft als Familienversorger und erwachsene
Männer im Dienst und Amt. Die leeren Plätze auf den wichtigsten
Posten des Lebens haben die Aufmerksamkeit auf sich gezogen
und die vergrößernde Phantasie in Tätigkeit gesetzt. Und so

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 01:16:35 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/adelschwed/0140.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free