- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
156

(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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1.56 -

Nähere und fernere, äußere und innere Todesursachen.

Die nächsten Ursachen des Aussterbens der Adelsgeschlechter
kennen wir aus dem Vorhergehenden. Es waren Zölibat,
Mädchengeburten anstatt Knabengeburten, Sterilität und der Tod der
Söhne in jungen Jähren. Dies sind, wie man sie nennen kann,
die statistischen Todesursachen, die zu gleicher Zeit die Arten
des Aussterbens der Geschlechter angaben. Diese Todesweise
hätte man auch a priori angeben können, denn es lassen sich
zwar allerlei andere Todesursachen denken, wie die, daß die
erwachsenen Männer durch Krieg und Zweikampf ausgerottet
worden sind, aber sie fallen doch auf die eine oder andere Weise
unter die angeführten. Diese sind nämlich die allernächsten, in
welche alle ferneren Todesmodalitäten einmünden müssen. Indem
wir dieses aber zugeben, müssen wir doch andererseits feststellen,
daß die genannten statistischen Todesursachen nur den äußeren
Verlauf, nicht die inneren, tiefer liegenden Ursachen angeben.
Für eine eingehendere Erklärung des Unterganges reichen sie
somit nicht aus. Es gilt vielmehr, hinter diesen Ursachen die
anderen zu finden, die jene gleichsam in Bewegung gesetzt und
ihnen vor allem einerseits ihre progressive Zunahme mit den
Gliedern, andererseits ihr meistens bedeutendes Übermaß über
das gewöhnliche verliehen haben. Denn in diesen beiden Momenten
liegt die eigentliche Ursache des Unterganges, wie auch das
Problem, dessen Lösung wir suchen. Worauf beruht die
ungewöhnliche Stärke, mit welcher die angeführten l.’odesmodalitäten
in den adligen Geschlechtern auftreten, und worauf ihre successive
Zunahme mit den Gliedern? Der Versuch, dies aus dem freien
Spiel des Zufalles zu erklären, kann, wie wir eben gesehen, nicht
gelingen. Der Zufall spielt allerdings beim Aussterben der
Geschlechter seine Rolle, allein er ist auf die oben gezeigte Weise
begrenzt. Die Entwicklung, die wir hier nicht allein bei den
ausgestorbenen, sondern auch bei den lebenden Geschlechtern beobachten,
gehorcht anderen Gesetzen und beruht auf anderen konstant
wirkenden, sowie inneren Ursachen. Wo diese tieferen
Ursachen zu suchen sind, ist auch nicht schwer zu finden.

Wie die Ehe selbst beim Kulturmenschen in der I lauptsache
das Resultat innerer, psychologischer Motive ist, so ist es auch
die Unterlassung der Heirat, nur in einem noch höheren Grade.
Die Enthaltsamkeit von der Ehe ist gewöhnlich immer ein Werk
der Überlegung oder der Mutlosigkeit, mögen dann die äußeren

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