- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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keine im Alter passenden Kontrahenten vorhanden sind, oder
weil das Geschlecht nur aus einer Familie und einigen alten
Kesten anderer besteht. Aus dieser niedrigen Zahl Heiraten im
eigenen Geschlecht darf man jedoch keine Schlüsse betreffs des
Umfangs der Geschwisterehen mütterlicherseits, und also
ebensowenig betreffs deren Vorkommens im Adel im allgemeinen ziehen.
Obschon, wie gesagt, eine besondere Untersuchung darüber fehlt,
so können wir doch aus der Statistik über die Ehen, die unten
folgt, den Schluß ziehen, daß solche Fälle häufig vorkommen
müssen. Der Adel ist in sehr großem Umfang untereinander
verwandt, und besonders früher, wo Ehen mit bürgerlichen Frauen
selten waren, war er es beinahe durchgehends. Jedes alten
Adelsgeschlecht ist mit vielfachen Blutbanden an jedes anden
geknüpft gewesen und ist es auch heute noch. D;isselbe kann
man indessen, wie ich früher entwickelt habe, wenn auch in
einem viel geringeren Grade, von der ganzen gebildeten Klasse
und in letzter Reihe vom ganzen Volke sagen.

Lassen wir den physiologischen Gesichtspunkt beiseite und
berücksichtigen nur den sozialen, d. h. das Heiraten in um
außerhalb des Ariels, so reicht das Material, sowie auch die
Statistik über dasselbe vollständig aus. In den Generaltabeller,
über den Adel (Anh. lab. I III) sind die Heiraten im Adel
sowie die zwischen Adligen und Bürgerlichen ziemlich vollständig
angegeben. Diese Statistik ist von großem kulturhistorischem und
sozialem Interesse. Sie zeigt, inwieweit der Adel sich als eine Klasse
für sich zu erhalten sucht, und in welchem Umfange er schon tili
anderen verschmolzen ist. Ehemals wurde, wie bekannt, ein I
lei-raten außerhalb des Kreises des Adels für entehrend gehalten.
Gesetzlich verboten war es zwar in Schweden niemals, aber laut
den adligen Privilegien von 1569 und 1622) hatte es weitgehende
besitzrechtliche Konsequenzen, welche dasselbe natürlich in hohem
trrade erschwerten. Mit der sogen, l-’reihcitszeit (17 19- 1772), oder
schon etwas früher, verloren indessen alle derartigen
Bestimmungen ihre Kraft. Die beständigen Erhebungen in den Adelstand,
vor allem aber das Wachsen des Reichtums und Ansehens einer
bürgerlichen I lerrschaftsklasse führten das mit sich. Die alten Sitten
hielten jedoch lange gegen die nivellierenden Tendenzen der Zeit
stand, so daß erst 1S09 eine wirkliche Verschmelzung des Adelsmit
den übrigen höheren Klassen von statten ging. Jetzt existieren
diese Vorstellungen von höherer und niederer Geburt nicht mehr

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