- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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Punkt bei der freien Gesellschaftsordnung. Diesen hat Malthus
in England erlebt; in anderen Ländern hat er sich zu anderen
Zeiten und nicht gleich scharf geltend gemacht. Allein bald tritt
ein neuer Faktor psychologischer Natur auf den Schauplatz,
welcher die Entwickelung umwendet. Es ist die Forderung
einer menschenwürdigen Lebenshaltung. In den höheren
Klassen war dies Verlangen schon früher in der Form der
Forderung eines standesgemäßen Lebens vorhanden. Bei der
großen Masse, die an ein Existenzminimum gewohnt war, erweckt
das Vorbild jener unter einer freieren Gesellschaftsordnung ein
ähnliches Verlangen. Man fordert ein höheres und
menschenwürdiges Dasein. Und diese Forderung ist, einmal erwacht, so
stark, daß sie Ehe wie Fruchtbarkeit bindet. Nach der starken
Expansion tritt also eine Reaktion ein. Man verheiratet sich
l icht länger nur deswegen, weil man dies darf, oder weil eine
freie Stelle vorhanden ist, sondern man verlangt auch, daß diese
Stelle ein Auskommen nach den -Anforderungen der Zeit
gewähre. Gleichwohl verursacht die mächtige ökonomische
Entwickelung, daß die Eheschließungen nach dem ersten starken
Fall in den meisten Ländern auf derselben Höhe (7—8 ® (,„) stehen
bleiben und nur wechseln, je nachdem die Zeiten gut oder schlecht
sind. Dies hemmt jedoch nicht die zurückgehende Bewegung.
Sie geht nur von den Ehen auf die Fruchtbarkeit, d. h. auf die
Xativität innnerhalb der einzelnen Familien, über. Während man
früher Kinder in die Welt setzte, ohne daran zu denken, wie sie
groß gezogen und erzogen werden sollen, oder welches Los ihrer
später harren würde, wird man allmählich vorsichtig; und so
sinkt auch auf diese Weise die allgemeine Nativität. Doch noch
stärker als die Lebensfluten vermindert sich während dessen die
Sterblichkeit mit der Folge, daß die Zunahme der Volksmenge
weiter eine sehr große ist. Auf diesem Punkte befinden
sich jetzt die meisten Völker, doch so, daß sich bei den am
weitesten gelangten der Abstand zwischen der Zahl der Geburten
und der Sterbefälle, sei es infolge der Abnahme der
Eheschließungen oder der der F’ruchtbarkeit, deutlich zu vermindern
beginnt.

Während die vier oben genannten äußeren Faktoren also
alle Schleußen für eine ungeheure Volksüberschwemmung geöffnet
haben, ist eine psychische Macht entstanden, die dieselbe reguliert.
Die Vorstellung von der richtigen Lebenshaltung spielt in der

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