- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
345

(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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— 345 -

barkeit, nicht, wie die ersten, auch gegen die Ehefrequenz richtet.
Dies ist — die jetzige Selbständigkeitsbewegung der Frauen.
Die Frau trägt die Bürde der Mutterschaft und hat dann auch
in der ersten Zeit die größte Arbeit mit der Pflege und Erziehung
der Kinder. Solange ih-e Stellung in der Familie und im
Gemeinwesen nach Gesetz und Sitte eine mehr gebundene war und
der Mann ihr. ebenfalls nach den Anschauungen der Zeit,
rücksichtslos die Bürde der Mutterschaft auferlegte, fand sie sich ohne
Murren darein. Hierin ist eine große Veränderung eingetreten,
die noch bei weitem nicht abgeschlossen ist. Die Frauen in den
höheren Klassen wollen immer mehr selbst darüber bestimmen,
wie oft und wann sie Mütter sein wollen; gleichzeitig wirkt bei
den Männern die Rücksicht auf den Wunsch der Frauen in
diesem Falle immer stärker. Diese Bewegung geht, obschon sie
vorläufig auf die höheren Klassen beschränkt ist, wie alles
Ähnliche allmählich auf das Volk über. Dieses wird der größte
Hemmschuh für die Fruchtbarkeit der Zukunft, aber nicht einer
fernen, sondern einer sehr naheliegenden. Die Fruchtbarkeit
wird infolgedessen stark sinken und die Gefahr ist nur, daß der
Fall ein zu großer wird. Denn so ging es in der alten Welt.
Die Frauen der höheren Klassen entzogen sich dort zuletzt ganz
der Aufgabe, Kinder zu gebären. Und auf diesen Punkt ist man
schon unter the Upper ten thousands in den Vereinigten Staaten
angelangt, wo, wie behauptet wird, die Fruchtabtreibung etwas
Gewöhnlicheres geworden ist als die Wochenbetten. Die Frauen
sind im allgemeinen eifrige Anhänger des Zweikindersystems,
nachdem dies einmal bekannt geworden ist. Die alte Geschichte
wiederholt sich von dem Baume der Erkenntnis des Guten und
Bösen und dem Weib, das von der Frucht nahm und aß, und
ihrem Manne auch davon gab.

Auf doppelte Weise arbeitet die Entwickelung somit an
der Hemmung der Fortpflanzung. Alles, was man dabei wünschen
und hoffen kann, ist, daß sowohl bei Frauen und bei Männern
das rechte Gefühl der Verantwortung und die richtige
Rücksicht in dieser Lebensfrage für die Völker gefördert und
entwickelt werden mögen. Beides fehlt noch in hohem Grade.
Viele Männer, aber auch Frauen, verheiraten sich, die infolge
der Krankheiten, die sie haben, niemals eine Ehe eingehen
dürften. Es wäre die Pflicht der Gesellschaft, durch Gesetze

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