- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Andet Bind. 1885 /
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(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Der umlaut in altn. fœtr (G. H. Maklow)

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tiven auf -ir und -ist blieb also der vocal erhalten und lautete in
allen fällen um, in den fiectierten formen aber fiel er hinter langer
silbe ohne umlaut aus. Diese für die westgermanischen sprachen
geltende regel ist allerdings früh durchbrochen worden. Wie schon im
althochdeutschen unter dem einfluss der participform gesendit
per-fecta wie sendita vorkommen, wie diese perfectbildnng im
altsächsischen noch häufiger und im angelsächsischen regel wird, so dringt
auch der umlaut in die comparative und superlative mit langer
Stammsilbe ein; das alte verhältniss erkennt man darin, dass neben
den umgelautelen formen die ohne umlaut noch vorkommen, z. b.
ahd. altero mhd. alter altest alts. aldrun "eitern" mhd. langer höher
hör när ägs. geongra heara u. s. w.; am deutlichsten ist der
unterschied noch in ahd. for äro f ordar o mhd. vorder alts. forthron neben
dem adverb f ur dir vurder = gt. faurfis. Eine gleiche Scheidung
sollte man im altnordischen erwarten, das doch die kategorien tamda
domda genau auseinander hält; es haben aber alle comparative und
superlative mit i umlaut; dem ahd. bezziro ags. betera entspricht
nicht *batri sondern betri, es heisst ferner fremri, fyrri und im
superlativ beztr, fremstr, fyrstr. Indessen giebt es im superlativ noch
eine regelmässige form, nämlich baztr, und diese verräth, dass das
umgelautete beztr durch den einfluss des comparativs betri, der stets
den umlaut hat, eingetreten ist. Der umlaut in betri kann aber nur
r-umlaut sein, derselbe wie in fostr, nætr u. s. w.

Ich habe nur noch auf die scheinbare Übereinstimmung des
angelsächsischen mit dem altnordischen in der bildung des nom. plur»
durch umlaut einzugehen. Was zuerst die i-stämme betrifft, so ist
es klar, woher der umlaut in denselben stammt, nämlich vom dativ
hype ffiste fern, este, der mit dem dativ der ^a-stämme zusammenfiel.
Zuerst wurde daher der genetiv hypes gistes este neugebildet, und
dann ging auch der nom. acc. sg. in die analogie der ^«-stämme über,
wobei hype ein e im auslaut bekam, weil bei den jß-stämmen nach
kurzer silbe e nie fehlen konnte, gäst kommt neben gist noch ohne
umlaut vor, wie gt. gasts ahd. gast erwarten lässt; bei den
femininen nead neben nyd = gt. naujjs mhd. nöt gen. dat. næte. Die
consonantischen stamme unterscheiden sich dadurch von den
i-stäni-men, dass sie nicht den umlaut im nom. acc. sg. angenommen haben;
die Ursache war, dass bei ihnen nicht, wie bei den i-stämmen, der
pluralis umlautsfähig war, wenigstens nur zum geringsten theile. Der
nom. acc. plur. fet scheint allerdings dem and. f ætr genau zu
entsprechen, oberflächlich betrachtet, ebenso mys und mýss, ey und kýr
u. s. w.; was aber den entscheidenden unterschied in den beiden
sprachen macht, ist, dass diese pluralform im altnordischen mit dem
genetiv sing., wo dieser noch consonantisch gebildet wird,
übereinstimmt, vgl. nætr, kýr, im angelsächsischen aber überall mit dem
dativ, nur bei femininen mit dem genetiv. Gen. dat. sing, aller
feminina sind im angelsächsischen gleichlautend; schon bei den i-stämmen
war die form des dativs massgebend und so auch hier; bec^ byrigf

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