- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Sjunde Bandet. Ny följd. Tredje Bandet. 1891 /
92

(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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92 Detter: Anmälan.

benbei bemerkt, nicht sehr sicheren wissenschaftlichen Ergebnisse
des 19:ten Jhds. vorausgeahnt; oder aber, was nicht minder
unwahrscheinlich ist, man war sich noch im 12:ten Jhd. bewusst, dass
O’ctinn ein Windgott und Lódurr ein Feuergott sei, obwol bei Saxos
Othinus und Lotherus nichts davon zu erkennen ist, vgl. Zs. f. d.
A. XXXII, 452 ff. Auch die v. 19 von der Weltesche Yggdrasill
gehörte nach M. ursprünglich zum Gedichte und die Weltesche
vertritt hier den Baum des Lebens, der bei der Erschaffung des
Menschen erwähnt wird. Im Gegensatz zu Bugge hält M. die
Vorstellung vom Weltbaume für rein heidnisch, obwol er in der
bekannten Hávamálstelle auch christlichen Einfluss annimmt. Auch
von der einleuchtenden Deutung des Namens Yggdrasill als Galgen
O’ctins will M. nichts wissen, sondern denkt dabei an den
Windgott O’Sinrt, der auf Wolkenbäumen reitet. Wenn ich nicht irre,
ist der Grund für diese Auffassung in der Scheu zu suchen, in
den dem Verfasser der Völuspå vorliegenden heimischen Mythen
bereits christlichen Einfluss anzunehmen, der dem Dichter selbst
nicht mehr hätte bewusst sein können. In der folgenden
Gull-veigepisode findet M. den Hauptbeweis für seine Hypothese von
der Bekanntschaft des Völuspáverfassers mit Honorius. Gullveig
ist die babylonische Hure, d. i. die zu einer Personification der
menschlichen Lust gewordene Eva. Die babylonische Hure heisst
calix aureus und Gullveig ist die wörtliche Übersetzung dieses
Ausdrucks. Der Kampf der Asen und Vanen ist der Kampf Gottes
gegen die abtrünnigen Engel. Bei Honorius u. z. nur bei diesem
ist dieser Kampf romanhaft erweitert durch den Einschub der
Liebesgeschichte Gottes und der humana natura. Diese geräth in die
Gewalt der Giganten und der babylonischen Turmbauer, so dass
auch die Erzählung vom riesischen Baumeister ihr Vorbild bei
Ho-norius hat. Hier nimmt M. allerdings auch eine Verbindung mit
den heimischen Mythen von den Teufelsbrücken und ändern
Riesenbauten an, und auch in dem Kampf der Asen und Vanen
ver-muthet er alte mythische Elemente. "Die dem Riesengeschlechte
hingegebene Ods mey" (so bei Meyer statt Octs meer S. 112) hat
überwiegend christlichen Charakter. OSr ist Christus, so genannt,
weil er bei der Menschenschöpfung óct verleiht. Saxos Otharus
und Syritha bleiben hier ganz unerwähnt. Eine nicht minder
kühne Combination stellt M. für die folgenden Strophen auf.
Heimdall ist Christus, sein unter dem Weltbaume verborgenes Hörn
ist das untere Hörn (Ende) des Kreuzes, das die mittelalterliche
Theologie in Beziehung zur göttlichen Barmherzigkeit setzt. Dieses
Hörn erscheint am Weltende wieder á lopti v. 46, wie das Kreuz
am jüngsten Tage am Mrmamente erscheinen soll. Das Pfand des
Valvaters ist Christus, das Wasser, das sich aus dem Pfände
er-giesst (á sér hón ausaslt), ist das Wasser und Blut, das aus der
Seite Christi floss. Der Brunnen ist der Quell aller Dinge, Gott,
das Auge im Brunnen ist Christus. Mimir, der Wächter des Brun-

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