- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Tolfte Bandet. Ny följd. Åttonde Bandet. 1896 /
276

(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Sidor ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

276 Mogk: Anmälan.

eines vísufjorétung gleich ist, berechtigt uns noch nicht zur
annähme, dass wir hier einen beabsichtigten vers haben.
Ebensowenig vermag ich mit F. Jonsson und Bugge (Norges inskrifter
I. 23) auf dem steine von Tune eine halbstrophe in fornyrctislag
zu finden. Wir werden in der bekannten inschrift dem metrum
nur dann gerecht, wenn wir aften als adverbium auffassen, wie es
Bugge s. 23 thut. Allein wenn Bugge s. 13 gleichwohl den dat.
WoàuriSe von aften abhängig sein lässt, so muss doch das wort
schon seine adverbiale natur aufgegeben haben und muss als
præposition aufgefasst werden, wie es ja auch thatsächlich auf der
zweiten seite des steines ([aftejn wofturiCte) reine præposition ist.
In diesem falle darf es aber nicht von seinem substantivum
getrennt werden. Es kommt etwas weiteres hinzu, das meines
Wissens bisher noch gar nicht beachtet worden ist. Nach
witaäaha-Jaiban befindet sich auf dem steine ein : (vgl. Wimmer, Die
Runenschrift s. 153). Dies trennungszeichen ist mir vollständig
unerklärlich, wenn die folgenden worte (worahto runon) so eng mit
dem vorhergehenden zusammengebunden sein sollen, wie man
allgemein annimmt. Es sollen vielmehr, wie ich glaube, hier zwei
verschiedene thatsachen von einander getrennt werden. In
Liljegrens Runurkunder finden wir zahlreiche beispiele, wo der oder
jener angehörigen oder fremden zum gedächtnisse hat
runen-steine setzen lassen, wo sich dann aber der runenritzer selbst
noch nennt. Auch in älterer zeit dürfte es nicht anders gewesen
sein, wenn ich auch kein beispiel nachzuweisen vermag. (Die
kulturgeschichtliche bedeutung der runeninschriften bedürfte überhaupt
einmal gründlicher Untersuchung.) So dünken mich auch auf dem
steine von Tune zwei an und für sich verschiedene thatsachen
angegeben zu sein: nämlich ’Wiwar hat den stein zum gedächtnis
an seinen genossen Wodurid gesetzt’ und ’Wiwar hat die runen
selbst geritzt’. Es ist dann aus dera vorhergehenden vor woráhto
das eh zu ergänzen. Nur so vermag ich das trennungszeichen zu
erklären. Ist dies aber der fall, so tritt ein weiterer grund hinzu,
dass wir aften, nur als praeposition aufzufassen haben und dass wir
nicht berechtigt sind, in der Tunestein-inschrift eine halbstrophe zu
finden: die Stellung der ersten fünf worte ist ja dann die ganz
regelmässige der prosa 1).

Indem ich so die Zeugnisse, die F. Jonsson för eine
urnordische dichtung ins feld fuhrt, nicht anerkenne, will ich nicht sagen,
dass es in praehistorischer zeit überhaupt keine poesie bei den
Nordgermanen gegeben habe. Auch ich trete für diese ein, nur

*) Man kann nicht einwerfen, dass das trennungszeichen, wie so oft
auf runensteinen, nur die trennung der worte andeuten soll. Der Tunestein
hat es nur noch ein einziges mal auf der zweiten seite nach Wofiuride. Was
es hier für eine bedeutung hat, bedarf noch der Untersuchung. Auf alle
fälle halte ich es auch fur die lesung dieses teiles der inschrift für nicht
unbedeutend.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 02:20:38 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/anf/1896/0285.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free