- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Tolfte Bandet. Ny följd. Åttonde Bandet. 1896 /
277

(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Mogk: Anmälan. 277

ist sie m. e. mit andern mittein zu erweisen, als es Jonsson
gethan hat. Es ist die spräche, die uns hier weiter hilft; wir können
mit ihrer hilfe die älteste poesie der Nordländer wenigstens
wahrscheinlich machen. Wenn wir die den Nord- und Sädgermanen
gemeinsamen ausdrücke für lied, gedieht, spruch u. dgl.
zusammenstellen, so zeigt sich, dass sich als die poesie, die allen
germanischen Völkern gemeinsam gewesen ist, nur das zauberlied erweisen
lässt. Bezeichnungen wie -spá, -grátr, -hvpt ergeben sich auf den
ersten blick als speciell nordische gebilde, veranlasst durch den
inhalt des gedichtes. Auch þvia in der bedeutung ’gedieht’, -kvida,
-ntál sind nur nordisch, ja fast nur isländisch-norwegisch, da sich
nur qvœþi in gleicher bedeutung auch im altschwed. und altdän.
findet, leikr, das man mit besonderer Vorliebe eine bezeichnung
für die urgermanischen opferlieder sein lässt1), bedeutet im
nordischen ’die schnelle bewegung* (namentlich zwischen zweien), ’das
spiel’, und auch in den andern germanischen sprachen erklären
sich die verschiedenen bedeutungen des Wortes von der annähme
dieser grundbedeutung am einfachsten. Erst unter kirchlichem
einflusse scheint sich die bedeutung ’gesang, lied’ entwickelt zu
haben. Mögen spngr, syng ja a) immerhin in der bedeutung
’gesang, singen’ gemeingermanischen ursprungs sein, so lassen diese
worte doch nichts über den inhalt der betreffenden gedichte
er-schliessen. Anders steht es nun mit Ijóft und galdr. IjóSt findet
sich bei allen germanischen stammen und ist demnach
urgermanisch. Es bedeutet von haus aus das einstrophige gedieht: dies
zeigt schon der umstand, dass das wort in unserer bedeutung ’lied,
gedieht’ nur im plural vorkommt. Dieses einstrophige Ijóð
bezeichnet aber ursprünglich das zauberlied. Diese bedeutung hat
das wort in allen stellen, wo es in den eddaliedern gebraucht wird
(Háv. 146.1 162. 163. Sigdr. 5) u. a. o. (z. b. Yngl. s. cap. 7).
Ganz ähnlich steht es mit galdr, dem anderen urgerm. worte für
’gesang, lied’. Auch dies hat in allen germanischen sprachen von
haus aus die bedeutung ’zaubergesang, zauberlied’, woraus sich erst
später ’zauberhandlung’ entwickelt hat. Auch rún 8) und spipll *)

*) Was Kögel über die Urgeschichte des leichs sagt (Gesch. der
deutschen litteratur s. 7 ff.), halte ich nicht für richtig. Die bilder der skalden
darf man nicht zu grunde legen, wenn die ursprüngliche bedeutung eines
Wortes gefanden werden soll. Ein vergleich aller nordischen sprachen führt
allein auf die grundbedeutung des wortes im skandinavischen, denn die
litte-ratursprache zeigt schon vielfach fremden einfluss.

*) In alten quellen findet sich das wort spngr im Grottasongr (str.
17^ 7—8). Hier findet sich auch das verbum syngva (41). Sonst bedeutet
in heidnischer zeit spngr den ton, den namentl. die waffen von sich geben,
und syngja, syngva das erschallen des waffen. Erst in christlicher zeit und
besonders in kirchlichen quellen haben spngr, syngva durchweg die bedeutung
’gesang, singen1.

’) Vgl. E. Mogk in Beitr. zur geschiente. Eestschr. zum deutschen
Historikertage 1894 s. 89.

♦) E. Schröder, Zsch. f. d. altert. XXXVII. s. 253 ff.

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