- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Fjortonde Bandet. Ny följd. Tionde Bandet. 1898 /
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(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Beiträge zur runenlehre (Theodor von Grienberger) - 3. Erklärung einiger continentalen runeninschriften

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v. Grienberger: Zur runenlehre.

hailag nach der tafel bei Henning völlig gesichert erscheint
und als solche auch von Wimmer, Die runenschrift s. 63
anerkannt wird, konnte nicht gelingen, so lange man
zwischen liailag und dem vorhergehenden complexe engere
syntaktische beziehungen suchte. So wenig aber, wie zwischen
den beiden Wörtern der einen Pallersdorfer spange Arsihoda \
segun ein ausgesprochener syntaktischer Zusammenhang
besteht (wir können nur ahnen, dass Arsihoda das logische
subject und segun vermutlich im acc. sing, das logische object
sei), braucht das bei dem goldringe der fall zu sein und
hailag kann auch an und für sich stehen.

Auf grund der ausführungen Wimmers in seiner
ab-handlung De tyske runemindesmærker, Aarbøger 1894 s.
50 ff. zum segun der spange von Pallersdorf und zu leuh1)
der spange von Engers, zweifle ich nicht, dass hailag neutrale
form des adjectivs, vielleicht im sinne eines adverbiums zu fassen
sei und lediglich einen heilwunsch ausspreche. Schon Henning
hat mit recht hervorgehoben, dass das wort nicht ’zugeeignet’
hei8sen könne. In der that, wenn in unserm
sprachbewust-sein die Vorstellung sich findet, dass nhd. heilig soviel wie
’gewidmet, zugeeignet’ bezeichnen könne, so ist das
eigentlich eine teuschung und beruht lediglich auf der dreifachen
bedeutung des mit heilig in einem gewissen masse
synonymen geweiht d. i. 1) ’der weihe theilhaft’ 2) ’durch weihe
in jemandes schütz gestellt’ 3) ’zugeeignet’. Während nun
heilig allerdings die erste und zweite bedeutung des wortes

’) Das leub der spange von Engers, identisch mit ahd. Hub stn., as.
Hob ’gratia, oarum, bonum1 repraesentiert einen abgekürzten satz, in dem es
entweder als subject ’liebes werde dir zu theil, gehe dir zu’ wie Kudrun
1270—71 mir get freude zuo, trost unde wünne) oder allesfalls auch als object
fungiert. Der gebrauch des neutralen Hub als substantiv ’freude’ im ahd.
und mhd. lebendig daz chunftiga Hub ’futura bona1, lieb äne leid, leides joh
liebes, zi liebe ioh zi uuunnon, uns zi Habe, Hob flu managaz, alles liebes
cnuege Graff II 52, 55 ist im nhd. nur in schwacher und eingeengter spur
das Heb = ’geliebte’ und jemandem etwas zu liebe thun erhalten, während
der gegensatz das leid noch in voller sprachlicher lebenskraft steht.

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