- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Fjortonde Bandet. Ny följd. Tionde Bandet. 1898 /
207

(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Nekrolog: Julius Hoffory (Andreas Heusler)

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Heusler: Nekrolog.

207

H:s wissenschaftliche Hervorbringung weist zwei Perioden
auf. In der ersten, die bis zum Jahr 1884 reichte,
beschäftigten ihn sprachwissenschaftliche Studien; und zwar in zwei
Richtungen.

Der systematischen Phonetik — oder Sprachphysiologie, wie
sie H. genannt wissen wollte — diente die erste gedruckte Arbeit
des Einundzwanzigjährigen,, "Phonetische Streitfragen" (KZs. 23);
ihr folgten später "Tenuis und Media" (KZs. 25) und "Professor
Sievers und die Principien der Sprachphysiologie. Eine
Streitschrift" (Berlin 1884). Das Ziel dieser Abhandlungen ist
unveränderlich: den von Brücke gezeichneten Grundplan zu erweitern
und zu berichtigen. Worin er über Brücke hinausschritt, das war
die schärfer durchgeführte Brkenntniss, dass die vier spracherzeu-

?enden Factoren — Exspiration, Stellung der Stimmbänder, Lage
es Gaumensegels, Vorgänge im Mundkanal — grundsätzlich von
einander unabhängig sind: bei jeder Stellung des Mundkanals
kann ein orales oder ein nasales, ein stimmhaftes oder ein
stimmloses, ein stärkeres oder ein schwächeres Sprachelement
hervorgebracht werden; u. s. w. Folglich ist nicht daran zu denken, dass
bestimmte Zungenartikulationen, wie bei 1, bei r, ibrem Wesen
nach stimmhafte Sprachelemente herbeiführen müssten; der
Gegensatz b : m (oral : nasal) kann nicht dem Gegensatz b : 8
(Lippen-verschluss : Lippenenge) parallel gesetzt werden; das Verhältniss
m : mm ist ein anderes als b : p; akustisch definierte Begriffe,
wie z. B. "sonor", sind mit artikulatorisch definierten Begriffen,
wie z. B. "Reibelaut", nicht zu untermengen: sie gehören
verschiedenen Einteilungsprincipien an. Die vielen trefflichen
Einzelbeobachtungen, bes. am Neuisländischen und Dänischen, die H.
vorzulegen hatte, stellten sich durchaus in den Dienst jener
sichtenden und ordnenden Idee; ein blosses Anhäufen von
Einzelbeobachtungen war als "roher Empirismus" nicht nach H:s Geschmack.
Bei der Mehrzahl der Fachgenossen aber fanden die entdeckten
Einzelheiten Beifall, während sich dem Grundgedanken, in seiner
einfachen überzeugenden Wahrheit, die meisten phonetischen und
grammatischen Handbücher verschlossen. Die Unklarheiten, die
dadurch nicht sowohl entstanden als am Leben blieben, rügte H.
umso schärfer, als er dazu neigte, die Bedeutung eines logisch
geschlossenen Lautsystemes zu überschätzen.

Neben den phonetischen Bestrebungen giengen die Arbeiten
über altnordische Lautlehre her. Es war in erster Linie die
Handhabung der geschärften phonetischen Methode, die zu einer
ganzen Reihe wichtiger Ergebnisse verhalf; dazu kam H:s sehr
genaue Vertrautheit mit der Orthographie der ältesten isl. und
norw. Handschriften *), sowie ein sorgfaltiges, wenn auch mitunter

*) Sieh im besonderen "Lydforbindelsen ist i det AM. hs. 674 A 4:ton
in PhiloL-hist. samfunds mindeskrift s. 140 ff; Gött. gel. Anzeigen 1884 S.
478 ff; Beykjaholts máldagi, Kph. 1885, S. 20 ff.

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