Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Kritische beiträge zur altnordischen metrik (Nat. Beckman) - II. Zur betonung der composita - III. Die sogenannte vocalverkürzung bei hiatus
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Beckman: Zur anord. metrik. 87
ist selbsteinleuchtend, aber über diese ausnahmen können
nur sehr eingehende Untersuchungen nähere auskunft geben.
In bezug auf die metrik in engerem sinne dürfte unsere
Untersuchung folgendes ergeben haben:
1) Die reimstäbe können unter umständen in
nebentoniger silbe stehen, was besonders häufig am anfang der
dreisilbigen composita geschieht.
2) Im málaháttr ist der typus A 2 häufiger als
sämmt-liche übrige typen zusammengenommen.
III. Die sogenannte vocalverkürzung bei hiatus.
Dass im altnordischen "wortformen wie nái, séa, glóa,
búa (um hier die gewöhnliche Schreibung beizubehalten)
metrisch mit wortformen wie fara, bera, bofta, fara
gleichwertig waren", ist von Bugge und Sievers nachgewiesen
worden. In der erklärung dieser thatsache sind die forscher
nicht ganz einig gewesen. Jedoch haben die meisten wie
Konr. Gislason, Kock *), Noreen und Jon J>orkelsson in
Übereinstimmung mit Bugge und Sievers angenommen, dass in
ndi etc. eine Verkürzung des vocals stattgefunden habe.
Einwände gegen diese theorie sind von Hoffory, Lindgren und
Wadstein gemacht worden. Ich glaube diesen beipflichten
zu müssen.
Ich finde nämlich bei fast allen jenen forschem
ausdrücke, die darauf deuten, dass ihre theorie nicht ohne
Schwierigkeit durchzuführen war. So sagt Noreen Altisl.
Gram.2 § 116: "Ein langer vocal wird unmittelbar vor einem
andern verkürzt, wenigstens fakultativ bis um 1400 (später
steht wieder ausschliesslich länge)". Der umstand, dass man
in der späteren, leichter zu beobachtenden zeit
"ausschliesslich" länge findet, muss meines erachtens grosses bedenken
erregen. Auch bei Kock findet man ähnliche ausdrücke.
*) Später (Arkiv XII, 91) deutet Kock an, nach seiner meinung seien
nur gewisse vokale verkürzt.
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