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Kahle : Das Christ, in d. awno. dichtung. 107
porr hefir Yggs mep frutn
Asgarp af prék varpan.
’bórr hat mit den boten Oþins, d. h. den asen, Asgard tapfer
geschützt’. SnE. I, 260 wird von demselben dichter eine
strophe angeführt, in der einige riesenweiber aufgezählt
werden, die fcórr erschlagen hat. Es darf also als gewiss
angenommen werden, dass der wahrscheinlich ums jähr 1000
lebende skalde heidnisch war und eine tórsdrápa gedichtet
hat. Wir hätten also in den æ’rir Yggs ein ähnliches bild aus
heidnischer zeit zu sehen wie in der christlichen auffassung
der apostel als Sendboten gottes. Wenn übrigens dieser
£or-biQrn d isarskald identisch ist mit dem tortera, von dem
SnE. I, 446. II, 444 eine halbstrophe christlichen inhalts
angeführt wird, so mu8S er, ebenso wie Ei Ii fr Guþrúnarson,
von dem wir gleichfalls eine tórsdrápa und ein christliches
gedieht haben, später bekehrt worden sein1). Es wäre
alsdann immerhin nicht unmöglich, dass er, wie so viele, auch
vorher schon im glauben gemischt gewesen ist und schon
kentnis von christlichen Vorstellungen gehabt hat.
Ähnlich heist auch der bischof Guþmundr sendimáþr
Gd. II, 737, wie auch die saneti innocentes Mon..III, 64130f-
Christi praecones clari sind. Ein ’zeuge der göttlichen macht’
wird Petrus Pdr. 188 genant: váttr guþdómsins måtta.
4. Märtyrer (AG. I, 327 f.)
Mit Vorliebe wird das eben erwähnte váttr gebraucht,
der märtyrer also als zeuge, d. h. blutzeuge, aufgefast:
framir våttar Ge. 64; dýrparváttr Ge. 623 1martyr gloriosusJ 2)
Plac. 263; våttr gups Gd. II, 292. Deutlicher ausgesprochen
wird die eigenschaft des martyriums in píslarvœ’tti Gd. I, 24*.
Daneben steht der ’bekennet iátari gups Gd. I, 57®. II, 184,
vgl. martyr triumphalis Oh.8 I, 8 (d. hig. Olaf), sanctus
martyr domini Oh.1 1. (d. hig. OL), Christi fortissimos testis
1) Vgl. Ghictm. ])orláksBon Udsigt over de norsk-islandske skjalde, s. 68 f.,
Finnur Jónsson, Litteraturh. I, 581. *) Vgl. lex. poet., s. 856 a unter váttr.
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