- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Adertonde Bandet. Ny följd. Fjortonde Bandet. 1902 /
371

(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Hirt: Anmälan.

371

men mag, so dürfen wir doch der lebendigen Sprache keinen
Unterschied zwischen 2-, 2 1/2-, 3- und vielleicht gar noch 3 lj2-zeitigen
Längen zumuten". Was wir der Sprache zumuten dürfen, darüber
geben keine allgemeinen Erwägungen Aufschluss, sondern nur die
That Sachen, und ich kann Walde darauf hinweisen, dass der
litauische Grammatiker Jaunis in einem Aufsatz, der uns fast
unzugänglich ist, und dessen wesentlichen Inhalt daher Leskien demnächst
in den Idg. Forsch, bekannt machen wird, fur den litauischen
Dialekt von Ponéveä 5 Quantitäten unterscheidet, nämlich reduzierte
Kürzen, Kürzen, mittelzeitige Längen, einfache Längen und
Überlängen, und ich selbst kann aus eigener Beobachtung im
Ostlitauischen hinzufügen, dass man mit unseren gewöhnlichen
Quantitätsbestimmungen absolut nicht auskommt. Mich schrecken demnach
die Ansätze, die Walde ablehnt, nicht. Auch das zeigt das
Litauische mit völliger Deutlichkeit, dass bei allen Veränderungen des
Auslauts die ursprünglich verschiedenen Quantitäten streng
geschieden bleiben. Die (Schrift von Walde hat es mir aber wieder sehr
nahe gelegt, dass das Germanische dem Litauischen in dieser
Beziehung nicht nachsteht.

Auf den weiteren Inhalt dieses ersten Kapitels kann ich hier
nicht eingehen, da ich versuchen müsste, die Verhältnisse auf Grund
der von Walde abgelehnten Möglichkeit darzulegen, was zu viel
Baum erfordern würde.

In seinem zweiten Kapitel (s. 32—53) behandelt Walde den
Nom. Plur. der feminin, ö-Stämme im Westgerra., d. h. die
schwierigen Formen ahd. llinto, alem. kebo, ags. göda. Ich habe
letztere als Analogiebildung nach dem Pronomen erklärt, was
Walde ausführlich bekämpft. S. 50 sagt er: "Machen wir die
Bechnung: In allen drei Geschlechtern war Pronomen und Adjektiv
schon seit urwestgerm. Zeit lautlich geschieden: mask. *blinde—
*þai, fem. *blindä — *þó (wegen des Haupttons), ntr. *blindu —
*þai. Ein Grund, weshalb nur im Fem. eine Einwirkung auf das
Adjektivum erfolgt sein sollte, nicht aber im Mask. und Ntr., ist
mir vollkommen unerfindlich." Diesen allgemeinen Bemerkungen
gegenüber möchte ich zunächst den Gedankengang darlegen, der
mich auf meine Ansicht gebracht hat. Bs besteht im Germanischen
das Bestreben, die pronominalen Endungen auf das Adjektivum zu
übertragen; weshalb dies geschehen, ist bis jetzt unklar, ich glaube
aber, die Sprache strebt dem Ziele zu, Adjektiv- und
Substantivformen völlig zu scheiden. In unsern Grammatiken kommt diese
Entwicklungsgeschichte noch nicht recht zur Anschauung, weil nur
die reinen pronominalen Formen durch den Druck hervorgehoben
werden. Auf meine Veranlassung hat aber Streitberg in seinem
gotischen Elementarbuch dreifachen Druck angewendet und
unterschieden zwischen Formen, die rein pronominal sind, solchen, in
denen Pronominal- und Substantivformen zusammenfallen, und
reinen Substantivformen. An letzteren existieren im Gotischen

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