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Boer: Die Béowulfsage. 57
widerum eine Unmöglichkeit wäre, wenn die ähnlichkeit der
saga mit dem gedichte vom sagaschreiber hergestellt oder die
folge einer beeinflussung der der saga zu gründe liegenden
tradition durch das epos während der letzten Jahrhunderte
vor ihrer fixierung wäre.
Das angeführte genügt wie ich glaube zu dem
nachweise, dass, falls die der Hrólfs saga zu gründe liegende
sagenform durch die Béowulfsage beeinflusst worden ist, diese
beeinflussung sehr alt sein muss und noch in die periode der
ersten oder doch der hauptentwicklung der Béowulfsage fallt
Da es nun feststeht, dass noch lange nach der zeit bloss eine
dänische Bjarkisage existierte, welche sich noch nicht in die
bei Saxo und im Bevars fáttr vorliegenden erzählungen
gespalten hatte, so folgt aus der annähme einer beeinflussung
der Hrólfs saga durch eine Béowulfstradition unmittelbar,
dass derselbe einfluss auch für die quelle Saxos anzunehmen
ist, und es zeigt sich, dass die abweichungen Saxos, darunter
auch das fehlen mehrerer züge, unursprünglich sind. Man
darf daher die geschichte, wie sie bei Saxo vorliegt, nicht
dazu verwenden, um für die quelle der Hrólfs saga eine
sagenform zu construieren, welche die auffallenden
Übereinstimmungen mit dem ags. epos nicht enthielt. Dadurch wird
nun auch die frage, ob der Hrólfs saga oder Béowulf die
Priorität zukommt, aufs neue eine cardinalfrage der
stoffge-schichte, welche nicht als von vorn herein gelöst betrachtet
werden kann.
Die beobachtung, dass die einleitung des kampfes mit
dem ungetüme in der Hrólfs saga ähnlichkeit mit dem
Grendelkampfe zeigt, während die einzelheiten des kampfes selbst
und die beschreibung des unholdes dem drachenkampfe gleichen,
ist richtig. Wer nicht wie Ten Brinck einen genetischen
Zusammenhang leugnet, kann sich diese doppelte ähnlichkeit
auf mehr als eine weise erklären. Die am meisten
verbreitete ansieht dürfte die sein, dass das abenteuer Bjarkis aus
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