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92 Knabe: Bemerk, zu Saxo. 101
101
den von Saxo bei der Schilderung seines Todes gebrauchten
geradezu widersprechen.
Nun hat ja Dänemark noch einen zweiten, und zwar
älteren (olim!) heiligen Knut; kann dieser gemeint sein?
Was "avus" betrifft, so würde dieses Wort solcher
Annahme nicht im Wege stehen: denn wenn es auch bei Saxo
zumeist in der Bedeutung "Grossvater" vorkommt, so
bedeutet es doch auch, und zwar nicht nur in der Mehrzahl
(19316), sondern auch in der Einzahl (3883 ganz sicher,
während 61410 unsicher bleibt) in allgemeinerem Sinne "Ahn,
Yorfahr", und diese Bedeutung empfiehlt sieh 49 um so mehr,
als einige zeilen vorher (43) von "antecessores" gesprochen
worden ist, zu denen zwar der Ahnherr Knut als König
gehört, Knut Laward aber als Herzog nicht.
Passen nun die andern Worte auf diesen Heiligen?
Knut ist ein Heiliger, den nicht die politische Verbindung
des Sohnes mit Rom, sondern die Geistlichkeit geschaffen
hat, und sie hatte dazu den triftigsten Grund: Knut verlieh
den Bischöfen Herzogsrang, sicherte den Geistlichen eigne
Gerichtsbarkeit (383 u. 384), unterstützte den Bau von
Kirchen (386) und machte ihnen grosse Schenkungen (386 u.
387), vor allem aber betrachtete er es als seine Aufgabe,
die Zahlung der Zehnten durchzusetzen und für diese
Aufgabe ist er gestorben, er ist also ein Märtyrer, der sein
Leben für das Wohl der Kirche gelassen hat’; das Yolk, dem
die Zehnten verhasst sind, sträubt sich gegen die
Anerkennung seiner Heiligkeit, da muss Gott selbst mit Wundern
und Strafen einschreiten: Saxo spricht von "miraculorum
ni-tor" (39525) und "virtus" (3964); die grosse Hungersnot, die
unter Knuts Nachfolger über Dänemark kommt, ist Gottes
Strafe; durch sie überzeugt muss das Yolk seine Heiligkeit
anerkennen (397—399): "militem suum mercede fraudari non
passus ignotam vulgo virtutem mirifico rerum fulgore
de-texit" (395). Yon dieser Heiligkeit des "vir sanctissimus"
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