- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Tjugonde Bandet. Ny följd. Sextonde Bandet. 1904 /
188

(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Sidor ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

188

Boer: Högnis söhn.

anzusehen. Die Vorstellung, dass Högni einen söhn erzeugt,
setzt voraus, dass er einen söhn zu erzeugen im stande, d. h.
dass er gesund ist, und das zeigt, dass sie nicht in einer
Überlieferung, nach welcher Högni bald nach seiner
gefangennehmung an seinen wunden starb, sondern in einer solchen,
wo er in rüstigem zustande gefangen genommen und
nachher hingerichtet wurde, am platze ist1). Das geschieht nun
weder in der ]hS noch in Hö? sondern im NL und in der
Edda 2). Dass nun die erzeugung eines sohnes an die
tradition der Edda, nicht an die des NL sich anschliesst, geht
schon daraus hervor, dass auch die erzählung von Attilas
tod den natürlichen abschluss der skandinavischen form der
Nibelungensage bildet, und dass die darstellung, welche das
NL von Hagens tod gibt, im Norden unbekannt war. Es
kommt hinzu, dass nach der darstellung des NL für die in
der ersten hälfte von c. 393 mitgeteilten ereignisse keine zeit
übrig bleibt. Kriemhilt lässt ihren bruder in ein besonderes
gemach führen; sie denkt: ich geriche hiute mins vil lieben
mannes Up; dann geht sie zu ihm und tötet ihn nach einer
kurzen Unterredung. So kurz die darstellung der Atlamál
im verhältniss zum NL ist, so geht doch aus str. 67, 3—4
(do på dyrir, — dags var heidr snemma —) im vergleich mit
str. 53, wo der kämpf bis nach dem mittag währt, hervor,
dass eine nacht zwischen Hpgnis gefangennehmung und
seiner hinrichtung vergeht, in vollständiger Übereinstimmung mit
der bekannten scheu, einen gefangenen feind am abend oder
während der nacht zu töten (’náttvíg em morfrvig). Diese

J) Dass etwas ähnliches auch anderswo begegnet — (Dr Frantzen macht
mich freundlichst auf die erzeugung Tristans durch den halbtoten Eiwalin
in Gotfrieds Tristan aufmerksam) — ändert daran nichts. Wie der Verfasser
von c. 398, so konnte auch ein dichter eines ritterromanes auf den einfall
kommen, einen todwunden helden einen söhn erzeugen zu lassen; ist doch
in ritterromanen nichts unerhört. Wir haben es aber hier nicht mit einem
romane sondern mit der Nibelungensage zu tun.

2) Über die ursprüngliche darstellung von Högnis tode in der |>S vgl.
unten s. 198 ff.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 02:23:48 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/anf/1904/0196.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free