- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Tjugoförsta bandet. Ny följd. Sjuttonde bandet. 1905 /
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(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Hungerland: Anmälan. 90

bibliothek zu Berlin befindlichen nachlass untersucht sowie den
briefwechsel in aasgedehntem masse herangezogen. Den so
gewonnenen stoff gliedert er in drei teile, im ersten kapitel giebt er
die entwicklang der nordischen stndien von den dilettantischen
anfangen über ein geregeltes studium hinaus bis zar eigenen
produktion, im zweiten erörtert er die frage inwieweit Uhland mit
den nordischen sprachen vertraut war und welcher hilfsmittel er
sich bediente um dann im dritten mit einer feststellung der quellen
zu gedichten, denen nordische stoffe zu grunde liegen, zu
schlies-sen. Als zweck der abhandlang wird bezeichnet einen beitrug zur
Uhlandbiographie zu liefern, eine empfindliche lücke in der
Uhland-kunde auszufüllen.

Somit hatte der Verfasser aufzuzeigen, wie die
individual-psyche IThlands in ihrer spezifischen eigenart die nordischen motive
erlebte von der ersten ästhetischen affektion über das verstehen
hinaus bis zur produktion, dies bleibt er uns abgesehen von einigen
bemerkenswerten versuchen im ersten teile schuldig und stellt statt
dessen immer nur einige phasen der evolntion heraus wie sie ihm
gerade aufstossen.

Er hatte die absieht das bild Uhlands durch einige neue
züge zu bereichern und zu verschönern, bringt diese aber
angeschickt an und vermag sie nicht gegen die schon vorhandenen
richtig abzutönen, so dass das bild stellenweise verzerrt erscheint.

Mit dem feststellen und aufreihen von tatsachen hat der
Ii-terarhistoriker seine pfiieht nicht getan, ihre gesetzmässigkeit ist
zu erweisen. Uhlands monographie über Walther v. d. Vogelweide
(1822) hätte da in mancher hinsieht auf den Verfasser schon
belehrend wirken können. — Aber man hat den eindruck als ob
der Verfasser überhaupt Schwierigkeiten aus dem wege gehen wolle,
z. b. wenn er eine "eingehende kritische Würdigung" (einl. s. 6)
der gelehrten arbeiten Uhlands die doch vorzugsweise auf
nordisches gebiet gegründet sind, einfach von der hand weist.
Hierdurch entaussert er sich des rüstzeuges, das ihn vor allem befähigt
hatte "nachzuprüfen wie weit Uhland das aufgenommene jedesmal
innerlich verarbeitet hat".

Der mythas von Thor (nicht "vom Thor" wie s. 86 steht),
der den höhepunkt der nordischen stadien Uhlands bedeutet, war
da besonders instruktiv und verdiente es nicht mit wenigen zeilen,
mit einem gemeinplatz und mit der anflihrung einiger
gleichzeitiger kritiken abgefertigt zu werden, dasselbe gilt vom
fragmentarischen mythus von Odin. Hier hatte der Verfasser persönlich
Stellung zu nehmen, durch kritik wäre ihm ein ferment gewonnen
worden, das ihm den psychischen evolutionsprozess Uhlands im
hinblick auf seine nordischen stadien wesentlich hätte klären können.

Er hätte entwickeln können wie Uhland die methode der
klassischen philologie auf die nordische mythologie überträgt und
sie wissenschaftlich durchbildet, wie er sich in bewussten gegen-

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