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Boer: Zur Eddakritik. 167
B. Dieselbe erwägung verbietet auch die theoretisch
mög-liche annahme, dass str. 8 zu c gehöre, und dass die iibrigen
b-strofen ein selbständiges gedicht seien, das auf grund einer
äusseren ähnlichkeit von str. 8 attrahiert worden sei.
C. Also bleibt, wenn c älter als b ist, nur die
mög-lichkeit Übrig, dass b ein selbständiges gedicht ist, zu dem
auch str. 8 gehört. Diese strofe wurde auf grund der
stoff-lichen verwandtschaft von str. 9. 10 attrahiert, und zusammen
mit ihr wurde die ganze reihe, zu der sie gehörte,
aufgenommen. Die reihenfolge erklärt sich in diesem fall von selbst.
Wenn str. 8 an str. 9. 10 angeschlossen wurde, so wurden
natfirlich die strofen, die urspriinglich str. 8 vorangingen,
auch vor str. 8 aufgenommen; fur die, welche folgten, war
der angewiesene platz der nach str. 9. 10.
Die möglichkeiten, aus denen wir eine wahl zu treffen
haben, sind also die folgenden. Entweder ist b älter als c;
dann wurde c im anschluss an str. 8 gedichtet und die
mehr-zahl der c-strofen wurde später nach dem ende von b versetzt.
Öder c ist älter als b. Dann ist b ein selbständiges gedicht,
das auf grund stofflicher verwandtschaft von str. 8 mit str.
9. 10 von c attrahiert worden ist. A priori sind beide
möglichkeiten ungefähr gleichberechtigt, — nur dass im zweiten
fall keine strofenversetzung angenommen zu werden braucht.
Die entscheidung muss ein neues moment, das verhältniss
der beiden reihen b c zu den alten strofen a bringen. Die
fråge erhebt sich somit: welche dieser reihen schliesst sich
am engsten an den urspriinglichen strofenbestand an?
Ein wichtiges ergebniss unserer bisherigen untersuchung
ist, dass bei der entstehung des bunten wirrwarrs von
strofen, den die Grimnismál der forschung darbieten, doch die
absolute willkiir ausgeschlossen ist. Widerholt Hessen sich
abschweifungen des gedächtnisses öder der phantasie
consta-tieren, aber stets war fur die aufnahme einer strofê öder
einer reihe in dem schon vorhandenen strofenvorrat ein äus-
ARJUY FÖR NOBDI3X FILOLOG! XXII, KT FÖLJD XTIII.
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