- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Tjugoandra Bandet. Ny följd. Adertonde Bandet. 1906 /
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(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Much: Nekrolog.

so umfängliche Gebiet seiner wissenschaftlichen Publikationen und
seiner Lehrtätigkeit noch hinausreichen, geben Zeugnis von der
Vielseitigkeit seines Wissens und Interesses nnd seinem nicht
min-der bewundernswerten Bienenfleisse. Besonders reichhaltig sind
von seinen Saramlungen die zur Syntax. Aber auch das Nordische
hat ihn nach deren Ausweis mehr noch beschäftigt, als es seine
Schriften und seine Kollegien erkennen Hessen; und zu den Men*
schen der isländischen Sagazeit, die sich bei aller Entschlossenheit
und Leidenschaftlichkeit einen kuhlen Kopf bewahren und fur
ethisch-ästhetische Empfindungen zugänglich, von religiösen
tlber-zeugungen aber wenig beeinflusst erscheinen, hat ihn sichtlich auch
eiu Zug von Seelenverwandtschaft hingezogen. Wiederholt
be-schäftigte* ihn der Plan, sie in einer Schrift mit den Italienern der
Renaissancezeit in Parallele zu bringen. Auch fur das
Neuislän-dische hatte er lebhaftes Interesse und gehörte zu seinen besten
Kennern, wie er denn Überhaupt an Umfang und GrÜndlichkeit
der Sprach- und Literaturkenntnisse — die sich auch Über
roma-nisches und slavisches Gebiet erstreckten — nicht leicht seines
gleichen finden wird. Von der Vielseitigkeit seiner Veranlagung
gibt es Zeugnis, dass er sich ursprÜnglich der bildenden Kunst
zuwenden wollte und dies nur grosser Kurzsichtigkeit wegen
un-terlassen hat.

Was aber Heinzel als Gelehrten besonders auszeichnet, ist
die Strenge seiner Sachlichkeit. Es ist bezeichnend fur ihn, dass
er in Das goldene Buch des deutschen Volkes an der
Jahrhundert-wende zu seinem Bildnis die Worte schrieb: "Ein Germanist dient
dem deutschen Namen am besten, wenn er die deutsche
Ver-gangenheit nicht änders behandelt als die eines unverwandten
Volkes". So wollte er aber die Wissenschaft auch tiber allés andere
Person liche hinausheben. Mit peinlicher Sorgfalt vermied er es,
fur seine Ansichten durch andere als sachliche Mittel zu wirken.
Darin gieng er so weit, dass er mit Absicht — keineswegs aus
Unvermögen — auf leichte Verständlichkeit und Gefálligkeit der
Darstellung verzichtete und solchen Pragen ganz aus dem. Wege
gieng, in denen ein von persönlicher Geschmacksrichtung
unab-hängiger, völlig objektiver Ståndpunkt ihra unerreichbar schien.
Beides ist zu beklagen, weil er damit seine Arbeiten um einen
guten Teil ihrer Wirkung brachte, und weil doch auch ein
subjektives Urteil einer so hochstehenden und feingebildeten
Per-sönlichkeit dauerndes Interesse beansprucht hatte. Es war höchste
Bescheidenheit von ihm, nur Bausteine herbeischaffen zu wollen
auch dort, wo er wie kein anderer berufen gewesen wäre, selbst
zu bauen.

Als Lehrer gehörte er nicht zu denen, die durch glänzende
äussere Mittel Talente för ihr Pach gewinnen und sie zur
Be-tätigung anspornen. Denen aber, die eigener Dräng zu ihm föhrte,
brachte seine GrÜndlichkeit und Vielseitigkeit reichen Gewinn.

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