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Much: Nekrolog.
385
G¾dz unschätzbar aber war der Wert des Beispiels seiner
Gewis-senhaftigkeit, Selbstlosigkeit und Objektivität.
Hier ausser vom Gelehrten und Lehrer auch von dem
Men-schen Heinzel zu sprechen, geschieht kanm in seinem eigenen
Sinne. Hat er doch in dieser Zeitschrift in einem Nachruf fur
Detter, der sein vertrautester Schiiler geWesen war, es vermieden,
dessen persönliche Bigenschaften zu bertihren. Doch ist es nicht
gut möglich, diese als etwas besonderes scharf abzugrenzen. Bei
Heinzel floss die wissenschaftliche Betätigung wie jede andere aus
einer in sich abgeschlossenen, fein organisierten, völlig
harmonischen Persönlichkeit. Gewissenhafligkeit und Selbstbeherschung
waren ihm wie in der Wissenschaft so auch im Leben eigen, und
wenn irgendwo konnte man bei ihm von Seelenadel sprechen. Und
von einer im besten Sinne aristokratischen Vornehmheit war auch
seine Erscheinung und sein Auftreten. Jene von seinen Schiilern,
die ihm näher gestanden, betrauern in ihm nicht minder als den
grossen Gelehrten den edlen Preund; und sie alle fiihlen sich durch
die gemeinsame Brinnerung an ihn und Verehruug fur ihn, so
verschieden sie sonst sind nach Nationalität, Lebensanschauung
nnd wissenschaftlicher Richtung, wie von einem Pamilienband
um-schlossen. Bs ist die Macht seiner Persönlichkeit, die darin nach
seinem Tofle noch fortwirkt. Der Name des Gelehrten Richard
Heinzel wird, so länge es eine germanische Philologie gibt, mit
Bhren genannt werden.
Wien.
Rudolf Much.
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