- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Tjugosjunde Bandet. Ny följd. Tjugotredje Bandet. 1911 /
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(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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210 Keckel: Anmälan.
ihm verarbeitete tradition — sieb im gründe für das abstrakte
reebt interessierten, siebt man aas Egils process vor dem Gnla-
thing: die gescbichte lebt ausschliesslich von dramatischem, span-
nendem hin-und-her und von titanischem mannestrotz, und sie
endet nicht mit einem richterspruch, sondern mit dem durchbeissen
der kehle des letzten Widersachers. Dass Egil mit gutem gewis-
sen für seine sache kämpft, wird dabei allerdings vorausgesetzt;
aber der verf. hatte gewiss nicht die moralische entrüstung über
Egils gegner, die Bley — nach seinen starken äusserungen über
Egil als martyrer des rechtsgefühls — ihm zuzutrauen scheint.
Die Thorolfgeschichte hat ein erheblich anderes ethos als Egils
process. Doch lässt auch sie keinen zweifei darüber, dass sie rein
als menschlicher konflikt gedacht ist. Der held ist Thorolf; das
kann auch B., wennschon er als richter Thorolf verurteilt, sich
nicht verhehlen. Ihm gegenüber erscheinen die Hildiridsöhne als
minderwertige gesellen (was B., als freisprechender richter, über-
sieht). Sie reizen durch ihre echt subalternen reden den Thorolf,
seiner Weigerung eine ehrenkränkung hinzuzufugen (kap. 9, ende).
Da gehn sie hin und raten ihm den tod durch anschwärzen. Das
kann der verf. bei so kleinen Charakteren (dem entspricht ihr klei-
ner wuchs!) durchaus verstehn, und er hat sogar eine gewisse
sympathie ihr die geschickte art {vel viti lornir!), wie sie die Ver-
leumdung ins werk setzen. Dass er sie nicht der mala fides be-
zichtigt, ist klar. Aber er zieht einen leichten schieier über die
rechtsgrundlage ihres ansprach es: ihre mutter war mundi keypt,
das war durch zeugen zu erhärten, aber lausabrullaup war eine
etwas zweifelhafte sache, insofern Kbine Verlobung voraufging. Die
Hildiridsöhne, so denkt der verf., hätten besser getan, einen so
unklaren anspruch ruhen zu lassen, hatten sie doch, wie er eigens
hervorhebt, auftfiár, aber so glänzende gestalten wie Thorolf ha-
ben eben immer neider, die von hinten an ihre blösse heran-
schleichen, und so liess die späte liebe des alten Brynjolf Kvel-
dulfs ahnung in erfullung gehn.
Das zweite kapitel beginnt mit einer teilanalyse der Hçf.
und Ar. Der verf. protestiert gegen die bisherige methode, diese
gedichte zu erklären, die stets den sagatext als medium benutzt
habe; er betont, litterarische werke seien zuerst aus sich selbst,
von innen heraus zu erklären. Widerum stimme ich ihm grund-
sätzlich bei. Jede verseinlage in eine saga will zuerst isoliert be-
trachtet sein. Macht man ernst mit diesem verfahren, so kommt
es vor, dass sich nicht bloss einzelne widerspräche zwischen versen
und prosa zeigen, sondern sozusagen völlige inkommensurabilität
beider: die prosa versetzt die verse in eine fremde situation und
fremde Stimmung. Man lernt für beide wichtiges, wenn man sie
aus einander hält. Man lernt, wie schlecht die Isländer um 1200,
m it ihrem nüchternen, nur auf das faktische des inhalts und das
technische der form gerichteten sinn, ihre alten dichter verstanden.

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