- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Tjugonionde Bandet. Ny följd. Tjugofemre Bandet. 1913 /
164

(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Sidor ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

164 Vrátný: Literarische Kleinigkeiten.
manne nach Codex Arn. Magn. 233 fol. Man sieht, dass sogar
der Titel der erstgenannten prosaischen Recension, Vitnisburctr,
mit jenem des Gedichtes, Vitnisvisur, übereinstimmt.
Kahle fragt sich, ob der Verfasser dieser Gedichte (sowohl
der drei Mariuvisur als auch der Vitnisvisur) eine lateinische oder
vielmehr eine heimische, isländische Prosavorlage benutzt habe,
und lässt die Frage unentschieden. Er schiene eher noch geneigt,
die Benutzung einer lateinischen Vorlage zu vermuten.
Wer dagegen fiir die Gedichte eine isländische prosaische
Quelle annehmen möchte, dürfte mit Recht hinweisen auf die
grosse Menge von isländischen Handschriften, welche die Ma-
rienlegenden enthalten. Gibt ja Unger in der Einleitung zur Ma-
riusaga deren nicht weniger als sechsundzwanzig an! Und es liegt
die Vermutung nahe, dass viele andere zur Zeit der Reformation
vernichtet worden sind. Man lese was darüber Jón Þorkelssonoin
seinem Buche ”Om Digtningen på Island i det 15. og 16. År-
hundrede”, besonders S. 13 schreibt. Vielsagend ist die Anmer-
kung a) und 3) daselbst, z. B. die Worte: ”En ádur en Helgafells
bækur voru brendar ásamt því Ödru gömlu kirkjurusli á tveimur
stórum edur þremur eldum . . .” Unter diesen verbrannten Büchern
mag noch manche andere isländische Handschrift von marianischen
Legenden gewesen sein. Bei solcher Verbreitung dieser literari-
schen Produkte liegt es aber nahe, dass man bei einer poetischen
Bearbeitung ähnlicher Stoffe eher an isländische als an lateinische
Quellen denken kann. Dass in den Gedichten verhältnissmässig
wenige Anklänge an die prosaischen Stücke der Mariusaga sich fin-
den, erklärt sich leicht aus dem Zwang, den die poetische Form
dem Verfasser auferlegte. Hat er sich ja auch andere Abweichun-
gen und Freiheiten erlaubt, so z. B. die Anrufungen Gottes und des
h. Andreas, oder dass er in den Vitnisvisur den mächtigen Mann
der Prosastücke zu einem Könige macht usw. Es ist eben eine
Bearbeitung, nicht eine einfache Paraphrasierung der prosaischen
Legenden. Und der Geist, der aus diesen Versen weht, heimelt
einen ganz isländisch an, so dass auch darin ein innerer Grund für
eine heimische Vorlage zu erblicken wäre. Was die Vitnisvisur
anbelangt, habe ich einige Parallelstellen zwischen ihnen und der
Mariusaga bemerkt, die auch ein gutes Zeugnis in dieser Richtung
geben. Es sind folgende:
Überschrift des Gedichtes Vitnisvisur a f Mariu: Überschrift
in der Mariusaga S. 298 Vitnisburftr heilagrar Marie, und später
3026-6 p a t er minn vitnisbvrctr . . .
Vitnisvisur, Strophe 5, Vers 5—8 Eina stvnd . . han var
staddur hia henne, taladi suinnur sveinn uid svanna j Jcirkiv einne:
Mariusaga 29827"28 . . . einn dag ero pau stødd bçcti saman i Mario
kirkiu .. . talandiz par vift.
Str. 7 V. 7, 8 situr hier módur mætrar minn gud j kniåm
sinnar: Marius. 29918"20 likneske signaftrar frv sande Marie gvfts

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 02:26:26 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/anf/1913/0172.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free